Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

144 
Finanzen, Auskünfte und allgemeine Verwaltung. Im Jahre 1903 
wurden vier Handelskammern im Auslande errichtet, und zwar in 
Paris, New-York, Smyrna und Melbourne. Diejenige in Paris zählt 
bereits über 100 Mitglieder. Der Jahresbeitrag beträgt 25, beziehungs 
weise 50 Francs. Sie gibt einen Jahresbericht heraus und nimmt 
auch Nichtholländer als Mitglieder auf. Eine sehr rasche und be 
deutende Entwicklung zeigt die niederländische Handelskammer in 
New-York, die bereits über 200 Mitglieder (Holländer und Ameri 
kaner) hat, welche jährlich 50, beziehungsweise 21 Francs zu ent 
richten haben. Sie veröffentlicht einen Jahresbericht. Die Kammer hat 
viele Mitglieder in den Niederlanden (fast drei Viertel). Diejenige in 
Smyrna ist die einzige, welche eine monatliche Zeitschrift publiziert 
und nur Holländer aufnimmt. Nichtsdestoweniger zählt auch sie schon 
an 200 Mitglieder (davon die Hälfte in Holland), welche einen Jahres 
beitrag von 20, beziehungsweise 15 Francs zu zahlen haben. Die 
Kammer in Melbourne hat an 50 Mitglieder; sie beabsichtigt Jahres 
berichte herauszugeben. Anfang 1905 wurde in Düsseldorf eine hol 
ländische Handelskammer ins Leben gerufen. Die Regierung hat sich 
anfangs gegen die Auslandshandelskammern ablehnend verhalten, aber 
seit 1902 größeres Wohlwollen für dieselben an den Tag gelegt; doch 
erhält bis heute keine Kammer eine staatliche Subvention. 
Die niederländische Gesellschaft zur Förderung der In 
dustrie (Nederlandsche Maatschappy ter Befordering van 
Nyverheid) führt ihre Gründung auf das Jahr 1777 zurück. Sie 
unterhält das Kolonialmuseum in Harlern und ein Kunstgewerbe 
museum mit einer Gewerbeschule, gibt eine Monatsschrift heraus und 
unterstützt viele Institutionen durch Subventionierung, gibt Gutachten 
ab, veranstaltet Ausstellungen, beteiligte sich an der Errichtung von 
Gewerbe- und Industrieschulen, Haushaltungs- und Kochschulen, an 
der Förderung der Hausindustrie und der Auswanderung, an der Er 
richtung von Arbeiterwohnungen, an der künstlichen Austernzucht, an 
der Einrichtung neuer Schiffahrtslinien, der Förderung des Handels 
unterrichtes und entfaltet in verschiedenen Beziehungen eine rege 
'Tätigkeit im Interesse des Außenhandels. Im Jahre 1901 hat die Ge 
sellschaft den Verein zur Förderung von Industrie und Gewerbe in 
sich aufgenommen und heißt seither »Niederländische Gewerbegesell 
schaft« (Maatschappy van Niyverheid). Sie zählt derzeit an 2500 Mit 
glieder. 
Das Kolonialmuseum in Harlern wurde von dieser Gesell 
schaft im Jahre 1871 eingerichtet. Dasselbe erhält von der Regierung, 
den Provinzen und der Stadt Subventionen. Es weist ethnographische 
Objekte, Muster von Rohstoffen und gewerblichen Erzeugnissen der nieder 
ländischen Kolonien sowie javanische Kunstgegenstände auf. Als Zweck 
des Institutes wird angegeben, den Kolonialprodukten in Europa einen 
entsprechenden Absatz zu eröffnen, die niederländischen Kapitalisten und 
Industriellen für neuentdeckte Produkte und deren Verwertung zu 
interessieren, verläßliche Nachrichten über die Verhältnisse in den
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.