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ländisch-Indien, den Straits Settlements, Britisch-Indien und West
indien. Im Jahre 1903 wurde eine Filiale in Shanghai errichtet. Die
Agentien dieser Unternehmung pflegen auch das Bankgeschäft.
Die Jahrhunderte bestehenden Handelsverbindungen Hollands,
die Rührigkeit seiner Kaufleute und die überlieferte Unterstützung des
Außenhandels durch Banken, Speditions- und Verkehrsunternehmungen
lassen spezielle Einrichtungen zur Förderung des Außenhandels in
diesem Lande nicht so dringend notwendig erscheinen.
Norwegen.
Schon im Jahre 1899 bewilligte das Storthing 8125 Kronen für
die Errichtung eines Exportbureaus in Christiania, die jedoch nicht:
zur Auszahlung gelangten, da hieran die Bedingung geknüpft war,
daß derselbe Betrag von den Interessenten beigesteuert wird, was
nicht erreicht werden konnte. Im Jahre 1900 und 1901 wurde dem
Storthing neuerlich ein Gesetzentwurf zur Einrichtung eines Auskunfts
bureaus für die norwegischen Erwerbszweige vorgelegt und am
7. Mai 1902 hat das Storthing einstimmig den Beschluß gefaßt, die
Errichtung eines Handelsauskunftsbureaus in Christiania (Norges
oplysningskontor for naringsverene) durchzuführen und hat für die
Einrichtung desselben 8000 Kronen, für den ordentlichen Aufwand
pro Jahr 26.900 Kronen bewilligt. Ursprünglich waren die jährlichen
Ausgaben auf 35.000 Kronen veranschlagt. Die Börsen in Christiania,
Drammen und Christiansand haben zusammen 6100 Kronen für diese
Institution aufgebracht. Zum Direktor wurde der schwedisch-norwegische
Vizekonsul Nils Voll, der bis dahin in Bilbao fungierte, ernannt, zum
Vizedirektor der Ingenieur Scott Hansen. Die Handelsvereinigungen
in Bergen und Drontheim beantragten, in diesen Städten Filialinstitute
einzurichten. Das Bureau hat seine Tätigkeit im Dezember auf
genommen. Es hat die Aufgabe, Auskünfte jeder Art für Handels
und Gewerbetreibende sowie für Schiffahrtsinteressenten zu besorgen,
insbesondere über die Kreditfähigkeit ausländischer Firmen, Fracht-,
Transport-, Zoll- und Kreditverhältnisse, Ursprungszeugnisse, Adju
stierung und Emballage, Schiffahrtsabgaben, Konsulatsgebühren etc. Das
Bureau soll auch Proben von Rohstoffen und ausländischen Fabrikaten
mit Preisen sammeln und gegebenenfalls dieselben untersuchen, sowie
seine Aufmerksamkeit auf neue Absatzgebiete, Industrie-Zweige und
Unternehmungen, verbesserte Arbeitsmethoden, Maschinen und alle
ähnlichen Fortschritte richten. Außerdem hat das Bureau die kommer
ziellen Stipendisten zu instruieren, deren Tätigkeit zu kon
trollieren und die Verbindung mit denselben aufrecht zu erhalten, zu
welchem Zwecke die Kandidaten einige Zeit in dem Bureau arbeiten,
bevor sie sich in das Ausland begeben. Endlich soll es auch ständige
und wandernde Musterlager einrichten, Muster norwegischer Ausfuhr
artikel versenden und die norwegischen Bezugsquellen im Auslande
bekannt machen. Diese Aufgabe wird durch Mitteilungen an die
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