Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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das Prachtwerk »Altorientalische Glasgefäße«. Ferner gab das Museum 
japanische Vogelstudien heraus. Das Jahrzehnt von 1887 bis 1897 
zeichnet sich daher ganz besonders durch die Publikation kunstgewerb 
licher Werke aus. 
Am 8. November 1896 bezog das Museum ein eigenes Palais, 
dessen Erwerbung durch die Spenden hervorragender Industrieller und 
kaufmännischer Unternehmungen ermöglicht wurde. 
Mit dem Jahre 1898 trat das Museum durch die Änderung in der 
Leitung in eine neue Ära seiner Tätigkeit ein. Der bisherige Direktor 
Hofrat Artur v. Skala hatte in den letzten Jahren besonders der 
Förderung des Kunstgewerbes sein Augenmerk zugewendet, während 
der mit der Führung der Direktionsgeschäfte nunmehr betraute Sektions 
chef im k. k. Handelsministerium Dr. Mauriz Ritter v. Roeßler die 
gesamte Tätigkeit des Institutes auf das handelspolitische und kommer 
zielle Gebiet konzentriert. Gleichzeitig wurde ein engerer Anschluß 
an das k. k. Handelsministerium erzielt. Dadurch konnte das Museum 
im Sinne moderner Arbeitsteilung sich ganz auf die Förderung des 
heimischen Handels mit dem Auslande beschränken. Das Museum gründete 
noch im Jahre 1898 im Verein mit einem aus Interessenten auf Anregung 
des Regierungsrates Dr. Johann Zapf gebildeten Generalkomitee die 
Export-Akademie, für welche .Handelshochschule das k. k. Handels 
ministerium eine jährliche Subvention von 40.000 Kronen bewilligte. 1 ) 
An die Stelle der alten permanenten Sammlungen traten kommerzielle 
Kollektionen der gangbarsten modernen Artikel, welche durch Ankäufe 
der Handelsberichterstatter und Konsularfunktionäre fortwährend erneuert 
sowie vervollständigt werden und den Interessenten stets zur Verfügung 
stehen. Das Zollinformationsbureau hat eine wachsende Tätigkeit 
aufzuweisen, die Korrespondenz mit den Exportbureaus der Handels 
kammern, den Verbänden und Unternehmungen gestaltet sich immer 
lebhafter, die beiden Zeitschriften des Museums haben in kommerzieller 
Hinsicht manche Ausgestaltung erfahren. Den bedeutendsten Auf 
schwung weist der Informationsdienst auf. Im Verwaltungsjahre 
1899/1900 wurde eine wichtige Reform des kommerziellen Dienstes 
durchgeführt, indem einerseits , die eingelaufenen Informationen syste 
matisch geordnet und zur sofortigen Verwendung bereit gehalten werden 
und anderseits die wichtigeren Mitteilungen, Informationen und An 
regungen in raschester Weise direkt an die Interessenten der betreffenden 
Branche weiter geleitet werden. Diese Reform des kommerziellen 
Dienstes hat sich im Interesse der Förderung des Außenhandels gut 
bewährt und das Institut schreitet in dieser Richtung nunmehr durch 
weitere Ausgestaltung dieses Dienstzweiges sowie durch raschere Be 
schaffung des Materials weiter vor. 2 ) Im Jahre 1905 errichtete das Museum 
b »Werdegang der Export-Akademie« von Prof. Dr. Eeilbogen im Jahrbuch 
der Akademie über das erste Studienjahr 1898/99. 
*) DL Entwicklung des Museums wurde in der Denkschrift des Kuratoriums 
des k. k. Handels-Museums ans Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums 
von Prof. Dr. Feilbogen ausführlich behandelt.
	        
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