Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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fehlung von verläßlichen Rechtsanwälten ersucht, während sich 700 
bis 1000 Anfragen auf verschiedene andere Angelegenheiten beziehen. 
Das Institut entfaltet demnach eine praktisch wirksame Tätigkeit. 
Die 1898 begründete Export-Akademie des k. k. österreichi 
schen Handels-Museums soll ihren Frequentanten die Befähigung 
geben, zu gunsten des österreichischen Außenhandels höhere kommer 
zielle Aufgaben im In- und Auslande, namentlich auf überseeischen 
Plätzen übernehmen und dauernd erfüllen zu können. Sie soll be 
sonders tüchtige, kaufmännisch geschulte Kräfte für den Außenhandel 
sowie eventuell für kommerzielle Aufgaben des Konsulardienstes heran 
ziehen. Die Akademie bildet eine Abteilung des k. k. österreichi 
schen Handels-Museums, dessen Sammlungen der Lehranstalt zur Ver 
fügung stehen. Die Oberaufsicht wird vom k. k. Handelsministerium 
im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht 
ausgeübt. Für die unmittelbare Überwachung und Verwaltung sowie 
behufs Herstellung einer ständigen Verbindung mit der kaufmännischen 
Praxis ist eine Studienkommission bestellt, welcher außer dem Präsidium 
des Museums und den Vertretern der beiden Ministerien je sechs 
Delegierte des Musealkuratoriums und des bereits erwähnten General 
komitees sowie der Direktor und der Vizedirektor angehören. Das 
Professorenkollegium besteht aus dem mit der pädagogischen Leitung 
der Akademie betrauten Vizedirektor des Handels-Museums, sechs 
ordentlichen Professoren, fünf außerordentlichen Professoren und neun 
Dozenten. Ordentliche Hörer müssen entweder das Maturitätszeugnis 
einer Mittelschule (Gymnasium oder Realschule) oder das Abgangs 
zeugnis einer Handelsakademie oder höheren Gewerbeschule erworben 
haben. Außerordentliche Hörer müssen eine angemessene Vorbildung 
sowie das Alter von mindestens 17 Jahren nachweisen, Zur Er 
möglichung eines intensiveren Studiums soll die Maximalzahl der 
Hörer in den zwei Jahrgängen der Akademie je 30 nicht übersteigen. 
In ihrer ursprünglichen Organisation bestand die Akademie aus 
einem einjährigen Vorbereitungskurs und zwei Jahrgängen. Diejenigen 
Hörer, welche keine höhere kommerzielle Ausbildung nachweisen 
konnten, mußten den Vorbereitungskurs besuchen. 
Das Generalkomitee zur Gründung der Export-Akademie war 
eifrig bemüht, einen Fonds für die Errichtung dieser Handelshoch 
schule zu beschaffen, zu welchem insbesondere die Handelskammern 
sowie die großen Industrie- und Handelsunternehmungen beitrugen. 
Der Vorlesungsplan der Akademie erscheint in drei Gruppen ge 
gliedert. Zunächst soll ein intensiver Sprachunterricht mit sechs wöchent 
lichen Stunden für jede Fremdsprache (Französisch, Englisch, Italienisch, 
Spanisch) den Hörern die vollständige Beherrschung der wichtigsten 
Handelssprachen in Wort und Schrift vermitteln. Die wirtschaftliche und 
kommerzielle Schulung erfolgt durch vier Seminarien, und zwar im wirt 
schaftlichen Seminar (Volkswirtschaftslehre und Volkswirtschaftspolitik 
sowie Finanzwissenschaft), im kommerziellen Seminar, welches Vor 
lesungen und Übungen über Handelsgeographie, internationale Handels-
	        
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