Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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reichischen Firma in London. Ferner wurden Vertreter in Buenos Aires, 
Irkutsk, Durban und Kapstadt bestellt. In den beiden letzten Jahren 
beteiligt sich der Verein an dem wieder aufgenommenen Projekt der 
Veranstaltung einer österreichischen Ausstellung in London, welche 
entsprechende Erfolge verspricht. Der Vorstand will auch eine 
intensivere Beschickung der Leipziger Messe in die Wege leiten. 
Der Verein steht seit Jahren mit guten Firmen auf fast allen wichtigeren 
Handelsplätzen in Verbindung, welche die Einfuhr österreichischer 
Erzeugnisse fördern und dem Sekretariat mit Informationen aller Art 
an die Hand gehen, wodurch den Mitgliedern ein verläßlicher In 
formationsdienst zur Verfügung gestellt werden konnte. 
Der Verein hat sich stets mit allen Fragen, die mit dem 
österreichischen Export Zusammenhängen, befaßt und wiederholt Gut 
achten, Anträge und Vorschläge in dieser Hinsicht erstattet. Im Jahre 
1874 wurde eine allgemeine EnquSte veranstaltet, in welcher die 
Mittel und Wege beraten wurden, wodurch der Export der ver 
schiedenen Artikel gehoben und die Hindernisse beseitigt werden 
könnten. Als wichtigste Mittel wurden damals bezeichnet: günstige 
Frachttarife, Ausgestaltung des Konsularwesens, Gewährung von 
Exportprämien an Industrielle, Stipendien und Unterstützungen für 
Studienreisen und für die Niederlassung im Ausland, Erweiterung sowie 
Erhöhung der fachlichen Ausbildung. 
Im fahre 1874 wurden Studien über die österreichisch-russischen 
Grenz-, Zoll- und Verkehrsverhältnisse durchgeführt und eine Denkschrift 
hierüber veröffentlicht. Auch in den folgenden Jahren veranstaltete der 
Exportverein wiederholt Enqueten, nahm an Beratungen teil, erstattete 
Gutachten und entsandte den Vereinssekretär im Interesse der Vereins 
zwecke wiederholt in das Ausland. Im Herbst 18Ü0 wurden drei Sektionen 
gegründet, und zwar eine für Musterläger, Ausstellungsangelegenheiten 
und Vorträge, eine für Fracht- und Transportwesen und eine tiir Gesetz- 
gebungs- und Verwaltungsfragen. Im April 1898 veranstaltete der Verein 
eine neuerliche umfassendere Exportenquete, in welcher die Chancen 
fiir alle Artikel und die verschiedenen hierauf bezüglichen Fragen ein 
gehend erörtert wurden. Im Dezember 1899 wurde eine Enquete 
über die 'Priester Frage durchgeführt, welche vielfache Wünsche und 
Beschwerden zur Besprechung brachte. ') 
Nach den gegenwärtig geltenden Statuten ist der Zweck des Vereines, 
ohne selbst Handel zu treiben, den Landwirten, Fabrikanten, Gewerbe 
treibenden und Kaufleuten der österreichisch-ungarischen Monarchie 
einen Vereinigungs- und Stützpunkt für gemeinschaftliche Exportunter 
nehmungen zu bieten und alle Exportbestrebungen überhaupt in jeder 
Weise zu fördern. Der Verein erstrebt dieses Ziel durch Bildung von 
Exportgruppen (Konsortien), um im Wege der Assoziation Exportunter 
nehmungen mit geringerem Kostenaufwande und ohne größeres Risiko fiir 
den einzelnen zu ermöglichen, durch Errichtung von Pixportmusterlagern, 
b Über diese Beratungen wurden ausführliche Berichte veröffentlicht, die 
ein interessantes Material enthalten.
	        
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