Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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sehen Seifensiedereien, eine Aktienunternehmung für Obstverwertung 
u. dgl. ins Leben. Er gab ein Adreßbuch der böhmischen Textil- 
industriellen heraus, welches in .‘3000 Exemplaren an die heimischen 
Detailhändler unentgeltlich versandt wurde. Derselbe Vorgang wurde 
mit einem später fertiggestellten Adreßbuch der böhmischen Maschinen 
fabriken und Metallwarenerzeuger eingehalten. Hiefiir waren sichtlich 
mehr nationale als Exportzwecke maßgebend. Der Verein zählt derzeit 
über 400 Mitglieder. Wiederholt hat er den Versuch unternommen, 
Exportmusterlager im Auslande zu errichten. 
Am 12. Juni 1895 wurde in Prag ein österreichischer 
Zuckerexportverein begründet, welcher speziell die Interessen der 
Ausfuhr dieses Artikels zu vertreten hat. 
Im Jahre 1900 wurde in Manchester ein Verein zur Förde 
rung des österreichisch-ungarischen Exportes nach England, 
Schottland und Irland ins (.eben gerufen, welcher insbesondere 
durch Unterbringung junger Österreicher in englischen Unternehmungen, 
durch Auskünfte an heimische und englische Firmen sowie sonstige 
Förderung der Interessen seiner Mitglieder seinen Aufgaben gerecht 
zu werden strebte. 
Vor zwei Jahren entstand in Wien ein österreichischer 
ürientverein, welcher sich hauptsächlich die Erweiterung und 
Unterstützung des Exportes nach den Balkanstaaten und der Levante 
zur Aufgabe gestellt hat. Derselbe veranstaltet allwöchentlich Vorträge 
und Versammlungen sowie Diskussionsabende, an welchen Exportfragen 
besprochen werden. Er. richtete ein Informationsbureau ein und führte 
eine Studienreise seiner Mitglieder nach Montenegro durch. Derselbe 
will auch Kollektivreisende nach den Balkanländern entsenden sowie 
Musterlager im Orient errichten und die österreichischen Industriellen 
mit den gegenwärtigen Bedarfsartikeln des Orients vertraut machen. 
Von den übrigen Vereinigungen beschäftigen sich in hervor 
ragenderer Weise noch mit der Exportförderung der nie der öster 
reichische Gewerbeverein, welcher allen Exportfragen große Auf 
merksamkeit widmet und zur Beratung derselben eine eigene Export 
abteilung besitzt, ferner die kaufmännischen Vereine, die Gremien an 
den Handelsplätzen, insbesondere das Handelsgremium der Exporteure 
in Gablonz a. N. und die industriellen Verbände. 
Im November 1897 fand eine vom Zentralverband der Indu 
striellen Österreichs im Verein mit dem Exportklub veranstaltete Export 
enquete statt, bei welcher Fragen der Exportförderung behandelt und 
die. Erhöhung der hiefür bestimmten Budgetpost von 10.000 fl- dringlich 
beantragt wurden. Eingehend wurden in dieser Enquöte beraten 
die Entsendung von Sachverständigenexpeditionen nach überseeischen 
Gebieten und von Kauf leuten nach dem Auslande behufs Etablierung, 
die Gründung einer großen Handelsgesellschaft, die Gründung einer 
Export- und Kolonial-Akademie, die Errichtung von Exportmuster- 
lagern auf fremden Plätzen sowie die Gewährung von zeitweiligen 
Exportprämien. Im Jahre 1898 wurden eine Reihe von Export-
	        
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