Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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lieh ungarische Handelsministerium veranlaßt, eine zweite Ausgabe dieser 
Publikation zu veranstalten. Während die erste Auflage nur 1223 un 
garische Fabrikanten enthielt, wies diese zweite Ausgabe, welche unter 
dem Titel »lies Fabricants Exportateurs des l’ays de la Couronne 
hongroise«: erschien, bereits 2153 exportfähige ungarische Fabrikanten 
und 760 Exporteure von ungarischen Roh- und Bodenprodukten auf. 
Das Buch wurde gleichfalls in französischer Sprache verfaßt und mit 
Sachregister sowie Gebrauchsanweisung in ungarischer, kroatischer, 
deutscher, englischer, italienischer, rumänischer, serbischer und bulga 
rischer Sprache versehen. In der Folge erschienen mehrere Nach 
träge, welche Angaben auf Grund spezieller Nachforschungen enthielten. 
Die Entwicklung des Informationsdienstes geht aus einer Ver 
gleichung der Auskünfte im Jahre 1893 mit denjenigen im Jahre 1899 
deutlich hervor. Im Jahre 1893 wurden 3000, im Jahre 1899 6306 
Frachtsätze berechnet. Seither ist die Tätigkeit des Institutes noch 
umfangreicher geworden und der Informationsdienst hat sich noch 
weiter entwickelt, so daß z. B. oft innerhalb eines Monates über 2000 
Frachtsätze zu berechnen sind. Neuere Daten waren leider nicht zu 
erlangen. 
Unter dem Handelsminister Hegedüs wurde wiederholt die Frage 
der Errichtung von Informatiönsbureaus in den Provinzstädten 
erörtert und derart gelöst, daß die Handels- und Gewerbekammern ab 
1. Juni 1899 alle Informationsangelegenheiten übernahmen. In der 
Hauptstadt obliegen dieselben dem Handels-Museum. Nach Bedarf 
sollen später auch in den größten Städten besondere Informations 
bureaus eröffnet werden. 
Im Sinne des unter dem 16. Februar 1900 erlassenen Organisations 
statutes ist das königlich ungarische Handels-Museum ein dem Handels 
minister untergeordnetes staatliches Institut, welches den Zweck ver 
folgt, den Absatz der heimischen Industrie zu fördern, die Aufmerk 
samkeit der inländischen Konsumenten auf die inländischen Produkte 
zu lenken, den Interessen des Exportes der heimischen Industrie zu 
dienen, die Importbewegung zu beobachten und auf diese Weise an 
der Förderung der wirtschaftlichen Lage des Landes und zumal der 
heimischen Industrie mitzuwirken. 
Zur Erreichung dieser Zwecke dienen dem Institute folgende Mittel: 
1. Die permanente Ausstellung, welche den in- und ausländischen 
Käufern alle Artikel vorführt, in denen die heimische Produktion be 
reits konkurrenzfähig ist, um dem Importe die Spitze zu bieten, ja 
sogar nach ausländischen Märkten zu exportieren. 
2. Fachausstellungen. 
3. Das Exportmusterlager: dasselbe umfaßt Waren, welche auf aus 
wärtigen, insbesondere orientalischen und überseeischen Märkten absatz 
fähig sind, mit Bezeichnung der Verkaufspreise, Verpackungsart, Fracht- 
speseu und anderen Angaben. 
4. Die auswärtigen Agenturen und Exposituren, welche auf dem 
Balkan errichtet wurden und auf den größeren Handelsplätzen mit
	        
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