Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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buch der Exporteure und Importeure« (vereinigte Exporthandadreß 
bücher), welches durch Zusammenlegung des »Exporthandadreßbuches 
von Deutschland«, desjenigen von Österreich-Ungarn und der Schweiz 
entstanden ist, erwähnenswert. Es enthält einen Bezugsquellennachweis 
in zehn Sprachen, kurze Notizen über Zölle, die Vorschriften über 
die Handelsreisenden, Muster etc. und ein Verzeichnis der Importeure 
und Exporteure nach Branchen und Städten geordnet über sämtliche 
Länder der Erde. Es erscheint nach je 1 l / 2 Jahren in neuer 
Auflage. 
Da die gesamte Exportförderung in Ungarn mit sehr großen 
Hindernissen zu kämpfen hat, müssen die Ergebnisse als sehr be 
achtenswert bezeichnet werden. 
Portugal. 
In Portugal wurde durch königliches Dekret vom 24. Dezember 
1884 die Errichtung von Handels-Museen in Lissabon und Porto 
veranlaßt, welche von der portugiesischen Regierung subventioniert 
wurden. Dieselben hatten den Zweck, zur praktischen Ausbildung der 
Kaufleute durch die Ausstellung der verschiedenen Exportprodukte 
aus Portugal und dem Auslande beizutragen und die Fabrikanten 
sowie Konsumenten mit den vorteilhaftesten Bezugsquellen für die be 
nötigten Rohstoffe bekanntzumachen. Die beiden Handels-Museen ver 
mittelten keinerlei Geschäfte. Sie waren autorisiert, direkt mit den 
diplomatischen und Konsularvertretungen Portugals im Auslande zu 
korrespondieren, welches Privilegium im Jahre 1888 wieder zurück 
gezogen wurde, wodurch ihr Informationsdienst eine bedeutende 
Reduktion erfahren hat. Da beide Museen weit vom Geschäftszentrum 
der Stadt entlegen waren, wurden sie von der Kaufmannschaft wenig 
beachtet und erwiesen sich für die Praxis nur von geringem Werte, 
weshalb sie verhältnismäßig bald wieder aufgelöst wurden. Der 
Grund für diesen Mißerfolg liegt teilweise in der geringen Zahl ex 
portfähiger Produkte des Landes und in der geringen Unterstützung 
seitens der interessierten Kreise, aber auch in den viel zu geringen 
Mitteln, die hiefür ausgesetzt wurden und in der nicht besonders tüchtigen 
Leitung, die wenig Erfahrung in der kaufmännischen Praxis offenbarte. 
Außerdem wurde in Lissabon eine internationale Auskunfts 
stelle für den Handel in landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere 
für Wein, errichtet. 1 )icselbe erteilt Auskünfte über den Bedarf und den 
Geschmack der Konsumenten im Auslande, veranstaltet Ausstellungen 
von inländischen Weinsorten und sendet Proben an die Konsulate. 
Der jährliche Aufwand hiefür erreicht ungefähr 20.000 K. 
Im allgemeinen wird der Exportförderung sowohl seitens der 
Regierung als auch seitens der interessierten Kreise verhältnismäßig 
wenig Aufmerksamkeit zugewendet. Ein großer Teil des Außenhandels 
liegt in den Händen ausländischer Firmen.
	        
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