Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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Kulturpflanzen. An dem Museum sind außer dem Leiter ein Zoll 
beamter und zwei andere Beamte tätig. 
Außerdem bestehen noch eine Reihe von Vereinen, welche den 
Export nach einzelnen Gebieten unterstützen, so der Verein der 
schwedischen Eisenindustriellen für Indien und China, der Verein der 
Baumwollindustrielien u. a. Dieselben fördern den Export in der bereits 
bei anderen Ländern besprochenen Weise und haben auch wiederholt 
Handelsberichterstatter und Kollektivagenten zur Erweiterung ihres 
Vertriebes ausgesandt. 
Schweiz. 
In der Schweiz beschäftigte man sich mit der Gründung von 
Handels-Museen insbesondere nach dem Vortrage des Professors 
A. Oncken am 21. August 1888, der dafür eintrat, worauf die 
Schweizer Presse viele Artikel hierüber brachte. Nach diesem Vortrage 
wurde die Gründung mehrerer Schweizer Handels-Museen projektiert, 
welche je nach dem betreffenden Standorte verschiedene Branchen be 
sonders berücksichtigen sollten. In einigen Kantonen wurden solche 
Museen ins Leben gerufen, die jedoch keine sehr umfangreiche Wirk 
samkeit entwickeln. Im Jahre 1889 wurde ein Bundesgesetz angenommen, 
nach welchem die eidgenössischen Handels-Museen" vom Staate eine 
Subvention bis zu einem Drittel der Auslagen erhalten können, ein 
Drittel soll durch die Kantonalregierungen und Korporationen und ein 
Drittel durch die Interessenten und Vereine gedeckt werden. Danach 
wurden zunächst die Museen in Aarau und St. Gallen ausgestaltet. 
Von einem Teil der Interessenten werden seit über einem Jahrzehnt Nach 
weisebureaus für den Bezug und Absatz von Produkten gewünscht, doch 
haben diese Bestrebungen zu keinen bedeutenderen Ergebnissen geführt. 
Von der Errichtung eines großen Zentralinstitutes wurde mit Rücksicht 
auf die bestehenden, verschiedenartigen Verhältnisse Abstand genommen. 
Bei den Sekretariaten einzelner Verbände wurden Informations 
bureaus und bei mehreren Gewerbemuseen Auskunftsbureaus ein 
gerichtet, welche auch auf den Außenhandel bezügliche Auskünfte 
durch Einziehung von Erkundigungen bei auswärtigen Handelsförde 
rungsinstitutionen erteilen. Die Gewerbemuseen haben den Zweck, 
die Gewerbetreibenden auf den Geschmack des ausländischen Publikums 
und die Veränderungen desselben aufmerksam zu machen und für die 
weitere Ausbildung der heimischen Gewerbetreibenden Sorge zu tragen. 
Solche Museen finden wir in St. Gallen, Winterthur, Zürich und in an 
deren Kantonalhauptstädten. 
Im Auslande besteht eine einzige Handelskammer der Schweiz, 
und zwar in Brüssel, welche über 100 Mitglieder aufweist und einen 
Jahresbericht herausgibt. Der Jahresbeitrag beträgt 10—25 Francs. Sie 
genießt keine Subvention. Die Geschäfte werden von einem Vorstande 
geleitet und umfassen hauptsächlich Auskünfte auf Anfragen der Mit 
glieder.
	        
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