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Österreich hat in Marokko einige beachtenswerte Versuche unter 
nommen, die jedoch von den Interessenten nicht immer genügend 
wirksam unterstützt wurden. Afrika und Südasien erscheinen nach den 
Balkanstaaten und Südrußland für österreichisch-ungarische Export 
förderungsbestrebungen besonders geeignet, doch müßte die Teilnahme 
aller interessierten Kreise hieran unvergleichlich größer sein, uro an 
sehnliche Erfolge ergeben zu können. Rühriger bearbeitet erscheint 
seitens der österreichischen Kaufmannschaft Ägypten, woselbst sich 
derzeit ein Handelsberichterstatter des österreichischen Handelsmini 
steriums befindet. 
In Ägypten sind auch andere Handelsförderungsbestrebungen von 
beachtenswerter Bedeutung zu verzeichnen. Da weder ein Handels- noch 
ein Ackerbau-Ministerium besteht, haben sich große private Vereinigungen 
gebildet, welche die für die Praxis wichtigsten Agenden solcher Behörden 
durchzuführen bestrebt sind. So sucht die »Alexandria Produce 
Association«; den Exporthandel und die »Association du Commerce 
dTmportation« den Elinfuhrhande] zu schützen und zu fördern. 
Pline weitere Vereinigung ist die »Association du Commerce 
d’Exportation«, welche die Zinsen eines Kapitales von 400.000 M. 
für die Zwecke der Exportförderung verwendet. Diese Summe wurde 
seinerzeit von den Exporteuren zu einem ganz anderen Zweck auf 
gebracht, sodann aber Exportzwecken zugeführt. Die Auskünfte, welche 
von den genannten Korporationen erteilt werden, sind meist solche 
allgemeiner Natur. In ihren Bestrebungen werden diese Korporationen 
von der Schiffahrtskammer, dem Syndikat der Versicherungsgesellschaften 
und der Assoziation der Börsensensale unterstützt. Durch die Ver 
einigung dieser Korporationen in der Form einer internationalen 
Handelskammer ist eine Zentralstelle für die Wahrung kommerzieller 
Interessen geschaffen worden. 
Die internationale Handelskammer in Kairo besteht seit 
dem Jahre 1903 und weist an 500 Mitglieder auf, wodurch sie 
ebenso wie durch ihre zunehmende Bedeutung Anspruch auf Beach 
tung hat. Der Jahresbeitrag beträgt Francs 12'50 beziehungsweise 
25 Francs. Sie gibt eine monatliche Zeitschrift heraus. Die Mitglied 
schaft ist an keine Nationalität gebunden. Sie unterhält die regsten 
Beziehungen mit den Handelskammern in anderen Ländern und soll 
insbesondere in der Wahrung der geschäftlichen Interessen ihrer Mit 
glieder große Erfolge erzielen. Die Leitung obliegt einem Komitee 
von 20 Mitgliedern, welches aus seiner Mitte verschiedene Komis- 
sionen zur Behandlung der einzelnen Agenden wählt. Dem Komitee 
dürfen nicht mehr als vier Mitglieder einer Nationalität angehören. 
Die Kammer hatte im Anfang mit großen Schwierigkeiten und An 
feindungen zu kämpfen, weshalb sie nicht ihre gesamte Tätigkeit der 
praktischen Förderung zuwenden konnte. Sie will die Kaufmannschaft 
vor Geschäftsverbindungen mit schwindelhaften Filementen schützen 
und auf größere Ordnung bei der Zahlung der fälligen Wechsel 
dringen. Ebenso will sie den Eisenbahnfrachten und der Verzollung