Asien 
In Asien verdienen die englischen Maßnahmen und die rassischen 
Bestrebungen zur Erweiterung des Handels Beachtung. Eine fieberhafte 
Tätigkeit in dieser Richtung entfaltet Japan, welches daher ausführ 
licher behandelt werden muß. ln China und auf den Philippinen 
wendet sich die Aufmerksamkeit der offiziellen Kreise erst seit 
kurzer Zeit der Handelsförderung zu. 
In Indien wurde in Verbindung mit dem Departement für 
Finanzen und Handel ein Handelsbureau eingerichtet, welches unter 
der Leitung eines Generaldirektors steht, dem zwei Assistenten bei 
gegeben sind. Dasselbe hat einen 'I'eil der Aufgaben eines Handels- 
AIuseums zu erfüllen. Es soll den indischen Interessenten alle wünschens 
werten Informationen erteilen und die Eröffnung neuer Absatzgebiete 
für die indische Produktion in die Wege leiten. Das Amt gibt eine 
Zeitschrift heraus und unterhält ein öffentliches Auskunftsbureau. 
Der Gedanke der Errichtung eines eigenen Handels-Museums 
tauchte gelegentlich der Internationalen Ausstellung 1883/84 in Kal 
kutta auf. In der Folge wurde eine Handelsabteilung an dem in 
dischen Museum in Kalkutta errichtet, welche eine Ausstellung 
von indischen Produkten umfaßt, die regelmäßig ergänzt und erneuert 
wird. Mit derselben ist ein Auskunftsbureau und ein Laboratorium 
zur Ausführung von Analysen verbunden. Das Museum erhält Subven 
tionen von der indischen und Provinzial-Regierung. Die wissenschaft 
liche Abteilung gibt einen Jahresbericht heraus; außerdem erscheinen 
regelmäßige Berichte über die landwirtschaftliche Produktion und den 
Handel Indiens. 
Wiederholt wurde von den fremden Konsuln in Indien auf die 
Vorteile von ständigen Musterlagern daselbst hingewiesen, wodurch 
die Amerikaner, die den Versuch unternahmen, tatsächlich praktische 
Erfolge erzielten. Von englischen, französischen und deutschen 
Firmen wurden Vereinigungen zur Errichtung von gemeinsamen stän 
digen Musterlagern mit Bestellung eines Kollektivvertreters gebildet, 
die günstige Resultate aufzuweisen haben. Solche Musterlager bestehen 
in Kalkutta, Bombay, Delhi und an anderen Orten. 
Um den Exportbestrebungen der russischen Regierung in Asien 
wirksam zu begegnen, hat die britisch-indische Regierung — 
allerdings erst sehr spät —■ zu ähnlichen Maßregeln gegriffen, wie sie