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gäbe von Anfragen fremder Käufer, Winke bezüglich der besten
Plätze, an welchen Agenturen errichtet werden sollen, mit Namhaft
machung hiefür geeigneter Personen, Informationen aller Art, insbe
sondere über die Kreditwürdigkeit ausländischer Firmen, Verzeichnisse
der bedeutenderen Fabrikanten und Händler in den Staaten des Stillen
Ozeans mit Nachrichten über die Lage der verschiedenen Märkte. Es
veranstaltet außerdem Ausstellungen von Waren, die in diesen Ländern
verkauft werden, mit Angabe der Herstellungskosten, der Frachtkosten,
des Groß- und Kleinhandelspreises sowie der sonstigen Daten. Es
werden sorgfältige Prüfungen, Analysen und Versuche mit Rohmaterialien
durchgeführt, woran die Universität in Kalifornien regen Anteil nimmt.
Die Resultate dieser Untersuchungen werden veröffentlicht. Das Museum
besorgt auch die Übersetzung fremdsprachlicher Korrespondenzen, be
antwortet Anfragen und erteilt alle Auskünfte kostenlos. Es wird von
den Konsuln allen kaufmännischen Reisenden empfohlen, dieses Museum
zu besuchen, weil es ihnen manche Anregung bietet und Recherchen,
Zeit, Mühe und Geld erspart. Wenn auch die Durchführung die Ab
sichten nicht ganz erreicht, so hat das Institut nichtsdestoweniger die
Genugtuung, daß es auf manche Erfolge hinweisen kann.
In Madison (Wisconsin) sind seit einiger Zeit Vorbereitungen zur Er
richtung eines Handels-Museums im Gange. Bei der Weltausstellung in
St. I.ouis sind größere Warenmustersammlungen erworben worden, welche
zu einer permanenten Ausstellung vereinigt, vorderhand das Institut bilden.
Im Jahre 1890 und 1891 sowie auch in späteren Jahren wurden
wiederholt rollende Ausstellungen in Separatzügen, welche einen
großen Teil Amerikas durchkreuzten, veranstaltet, wodurch günstige
Resultate erzielt wurden.
Eine Reihe amerikanischer Fabrikanten installierte im Jahre 1902
eine schwimmende Ausstellung ihrer Erzeugnisse auf einem zu
diesem Zwecke gecharterten Dampfer, welcher die größeren Häfen
Japans, Ghinas, der Philippinen, Straits-Settlements, Südafrikas und
Australiens zu berühren hatte. Einige Fabrikanten beteiligten sich
selbst an dieser Reise, um mit der Kundschaft der betreffenden
Länder in persönliche Beziehungen zu treten. l)a sich für dieses
Unternehmen bedeutend mehr Gesuchsteller meldeten, als berück
sichtigt werden konnten, bestand die Absicht, im folgenden Jahre
wieder ein derartiges schwimmendes Musterlager auszurüsten. Die
praktischen Ergebnisse dieser Expedition scheinen jedoch nicht sehr
ermutigend gewesen zu sein.
Erst am 15. November 1,904 wurde wieder eine »Floating
exhibition« seitens nordamerikanischer Industrieller ausgerüstet,
welche eine mehr als sechsmonatliche Fahrt nach den ostasiatischen,
australischen und südamerikanischen Häfen unternahm und insbesondere
in China der dortigen Bevölkerung die Vorzüge amerikanischer Ma
schinen und Produkte vor Augen führen soll.
Die älteste nordamerikanische Handelskammer im Aus
land wurde 1894 in Paris gegründet. Sie steht in bezug auf Ansehen