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durch bedeutende Ersparnisse an Fracht und Spesen erzielt werden,
was für die ausländischen Käufer direkte Vorteile ergibt. Endlich
gibt die Vereinigung einen »American Trade Index« in englischer,
spanischer, deutscher und französischer Sprache heraus, welches Adreß
buch die Adressen sämtlicher Mitglieder des Vereines nach Artikeln
und Branchen geordnet enthält und an hervorragende ausländische
Unternehmungen unentgeltlich versandt wird. In jedem Jahre wird
eine neue Auflage herausgegeben. Die Vereinigung zählte schon nach
dreijährigem Bestände über 1000 Mitglieder. Sie errichtete dauernde
Ausstellungen amerikanischer Waren (sample warehouses), deren erste
in Caracas (Venezuela) mit 300 Ausstellern eröffnet wurde. In Ham
burg und in Mexiko wurden ebenso wie in Kobe, Shanghai und an
anderen Handelsplätzen Musterlager und Vertretungen errichtet. Außer
dem entfaltet die Assoziation eine sehr rührige Tätigkeit in der Form
von Anregungen und Reformvorschlägen, welche geeignet sind, die
nordamerikanischen Handelsbeziehungen zu erweitern. Im Musterlager
in Caracas kann jeder amerikanische Handelsreisende seine Waren
ausstellen. Ferner sind daselbst Kataloge, Preislisten, Zeitschriften,
Übersetzungsbureaus und eine Bibliothek vorhanden. Mit dem Institut
steht eine Lehranstalt für den Exporthandel in Verbindung, in
welcher folgende Gegenstände gelehrt werden: Spanische und englische
Korrespondenz, Geld- und Bankwesen, handelsrechtliches Praktikum
(einschließlich Zolltarif, Markenschutz- und Patentwesen), Fracht- und
Transportwesen, Musterkontor. Jeder Hörer muß eine Branche des
Handels mit Venezuela an der Hand der ausgestellten Muster gründlich
studieren. Der Lehrstoff umfaßt die Warenqualitäten, Verkaufspreise,
Produktionskosten, Einkaufsländer, Kalkulation der gleichartigen ameri
kanischen Artikel, Verschiedenheiten in Preis und Qualität, Einfuhr
zölle, Frachtkosten, Verpackung und Adjustierung, den jährlichen Import,
Umfang des möglichen Handels, die für den Absatz wichtigen Firmen
sowie andere Informationen. Die jungen Kaufleute sollen nach diesem
Studium für den amerikanischen Handel bedeutend mehr leisten können
als vordem, was auch von amerikanischen Exporteuren bestätigt wird.
In Albany, N. Y., hat sich eine »Foreign Trade Association
of America« gebildet, welche die Exportförderung pflegt und in
Ncw-York ein Zentralbureau eröffnet hat.
In Chicago betätigt sich die »Illinois Manufacturers Asso
ciation« in ähnlicher Weise.
Im Jahre 1889 wurde in New-York ein Exportverein unter dem
Namen »Spanish' American Commercial Union« gegründet,
welcher speziell den Handel mit Mexiko, Zentral- und Südamerika,
Westindien und den Philippinen unterstützt und bald nach der Grün
dung über 1000 Mitglieder zählte.
Im Jahre 1905 hat sich in San Francisco eine Vereinigung
gebildet, welche sich das Studium der Industrie Japans und der Mittel
zur Förderung des Handelsverkehrs zwischen Japan und den Vereinigten
Staaten zur Aufgabe stellt.