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zwischen Kanada und Großbritannien zu heben bestrebt ist. Das
Unternehmen hat einen eigenen Handelsmakler. Es errichtete Kühl
magazine für die kanadischen Importartikel und betreibt den Absatz der
Produkte im Kleinverschleiß sowie im Hausierhandel. Das Bureau ver
öffentlicht Handelsnachrichten, Preislisten und Marktberichte. Ähnliche
Unternehmungen entstanden in Deutschland und in andern Ländern.
Im allgemeinen müssen die Bestrebungen Kanadas zur Hebung
seines Außenhandels als praktisch wirksam bezeichnet werden.
Mexiko.
In Mexiko macht sich in den letzten Jahren eine wachsende
Bewegung zur Förderung des Außenhandels geltend. Zu diesem Zwecke
hat sich mit Unterstützung der Regierung Anfang 1902 eine Gesell
schaft gebildet, welche eine permanente Ausstellung sämtlicher Export
artikel aller Länder unterhalten will, womit ein Bureau für Informa
tionen und Aufnahme von Bestellungen verbunden werden soll, um den
mexikanischen Geschäftskreisen den Bedarf des Auslandes vorzuführen
und die Anbahnung von Geschäftsverbindungen mit dem Auslande zu
erleichtern.
Im März 1903 hat die Regierung eine Kommission mit dem
Studium der Frage betraut, in welcher Weise ein direkter Handel
Mexikos mit jenen wichtigeren Kulturstaaten inauguriert werden könnte,
welche bisher nur durch Vermittlung anderer Länder mit Mexiko in
Handelsverbindung stehen. Insbesondere hatte die Regierung hiebei
Österreich-Ungarn, Italien und Rußland im Auge. Die Kommission er
stattete hierüber Gutachten und die Bestrebungen haben zum 'Peile
bereits zu sichtbaren Resultaten geführt.
Im August des Jahres 1903 hat sich die Regierung zur Errich
tung eines Handels-Museums in der Hauptstadt entschlossen,
welches umfangreiche und übersichtliche Mustersammlungen, Preis
listen, Kataloge und sonstige Hilfsmittel zur raschen Information
über die mexikanischen Produkte aufweist und mit den mexika
nischen Konsuln im Auslande sowie den ausländischen Vertretern in
Mexiko zur Erlangung aller wünschenswerten Informationen direkt in
Verbindung treten soll. Das Institut ist mit weitgehender Autonomie aus
gestattet und fungiert als Zentralstelle in Sachen der Industrie- und Export
förderung. Das Museum gelangte am 1. Dezember 1904 zur Eröffnung. Es
vermittelt gegen Provision auch den Verkauf der ausgestellten Gegen
stände und hält die Aussteller über alle kommerziellen Vorkommnisse,
die Marktlage sowie Änderungen derselben im laufenden. Den ein
geführten Ausstellungsgegenständen wurde Zollfreiheit gewährt. Das
Gebäude für das Handels-Museum erforderte einen Aufwand von
700.000 K.
Man geht nun daran, sowohl in den Vereinigten Staaten als
auch in einigen europäischen Ländern mexikanische'Handels-Museen
(Exportmusterlager) zu errichten.