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Südamerika. 
In den südamerikanischen Handelsstädten und Seehäfen tauchte 
wiederholt der Gedanke der Errichtung von Handels-Museen und per 
manenten Musterlagern auf, welche die Beziehungen mit Eluropa er 
leichtern und die Anknüpfung direkter Handelsverbindungen ver 
mitteln sollten. Derartige Institutionen wurden an mehreren Plätzen, 
so in Rio de Janeiro, Buenos Aires, Valparaiso, errichtet. Die hiedurch 
erzielten praktischen Resultate sind je nach der Tüchtigkeit der Leitung 
verschieden. 
In Antwerpen wurde im Jahre 1902 eine südamerikanische 
Handelskammer ins Leben gerufen, welche die Handelsinteressen 
der süd amerikanischen Republiken wahren soll. Ein gleichartiges In 
stitut wurde in London als Handelskammer für das lateinische 
Amerika begründet. Diese Kammern sollen auch die bessere Aus 
beutung der Minen und der sonstigen Naturschätze Südamerikas sowie 
deren Export praktisch fördern. 
In Managua (Nicaragua) wurde ein großes Ausstellungsgebäude 
errichtet, welches durch einen Verein zur Förderung der Industrie 
und des Handels erhalten wird und Musterkollektionen heimischer 
und ausländischer Firmen enthält, wodurch die gegenseitigen Handels 
beziehungen gefördert und I landelsoperationen erleichtert werden 
sollen. Die Ausstellung verursacht den Firmen keine Kosten. Sie wird 
durch die Sammlung der Preislisten, Kataloge, Beschreibungen, Er 
klärungen, Prospekte, Verpackungsarten etc. ergänzt. 
In Brasilien wurden wiederholt Musterlager ausländischer Er 
zeugnisse von Privaten mit Unterstützung der betreffenden Landes 
regierung ins (.eben gerufen. 1 ) Seit mehreren Jahren hat man die Ab 
sicht, den Kaffee-Export durch Errichtung eines Zentralmusterlagers in 
Rio und von Filialmusterlagern in Havre und Hamburg zu fördern, 
was erfolgversprechend erscheint. Im Interesse der Förderung des 
Außenhandels sind mehrere Vereine tätig, unter welchen insbesondere 
die »Assöciacaö Commercial« und das »Centro Commercial« hervor 
ragen. 
Argentinien. 
Die argentinische Regierung errichtete im Jahre 1886 (mit Dekret 
vom 25. November) Informationsbureaus auf europäischen 
Handelsplätzen, deren Leiterauch über die Handelsverhältnisse des 
betreffenden Landes berichten und alle gewünschten Auskünfte über 
die argentinischen Verhältnisse erteilen sollen. Gleichzeitig wurde ein 
Inspektor hiefür ernannt. Solche Bureaus wurden in Wien, Berlin, 
Bern, Brüssel, New York, Paris und London eingerichtet, jedoch 
zum Teil nach einigen Jahren wieder aufgelöst. Die praktischen Er 
gebnisse dieser Einrichtung waren nicht durchaus zufriedenstellend. 
l ) Ein österreichisches Musterlager bestand zwei Jahre laug.