Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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Europa. 
Belgien. 
In Belgien wurde der Förderung des Außenhandels stets be 
sondere Aufmerksamkeit zugewendet. Sowohl die Regierung als auch 
viele Korporationen unterstützen alle hierauf gerichteten Bestrebungen tat 
kräftig und meist auch mit genügenden materiellen Mitteln. Hervor 
hebung verdient das lebhafte Interesse der Produzenten hiefür und ihre 
vielfachen Bemühungen, sich dem Bedarf des Auslandes möglichst 
rasch und vollständig anzupassen, worin die Exportförderung Belgiens 
ihre wichtigste Unterstützung findet. Dieses weitblickende Verständnis 
der produzierenden Unternehmer wird durch die allgemeine Bildung 
und Intelligenz der Bevölkerung ermöglicht, durch den modernen 
Fachunterricht gefördert und durch das besondere Interesse für den 
Auslandshandel, die Reisen und Niederlassung von Belgiern im Aus 
lande sowie den kommerziellen Geist der Bevölkerung ausgebildet. Die 
wirtschaftliche Bildung fast aller Kreise steht in Belgien auf einer 
hohen Stufe und bildet sichtlich die wichtigste Grundlage für die ge 
deihliche Gestaltung des Außenhandels. Pis muß daher das Unterrichts 
wesen Belgiens, insbesondere das gewerbliche und kaufmännische Fach 
schulwesen, mit in erster Reihe Erwähnung finden. Die günstigen 
natürlichen und geographischen Verhältnisse des Landes, welche 
das Interesse für das Ausland herbeiführen und die Kenntnis der 
fremden Verhältnisse erleichtern, sowie das zielbewußte Bestreben der 
Belgier, die Verhältnisse und Anforderungen im Auslande aus eigener 
Anschauung kennen zu lernen und denselben zu entsprechen, müssen 
besonders hervorgehoben werden. 
Um so beachtenswerter ist es, daß man in Belgien schon seit Jahr 
zehnten den Außenhandel durch eigene Institutionen zu fördern 
trachtete. Unter diesen erfordert das Handels-Museum in Brüssel 
zunächst eine eingehendere Behandlung. 
Der Gedanke der Gründung eines Handels-Museums entstand 
während der Brüsseler Nationalausstellung im Jahre 1880, woselbst 
viele Kollektionen in- und ausländischer Waren ausgestellt waren, womit 
ein Informationsbureau in Verbindung stand. 1 ) Die praktischen Ergeb- 
b Die Museen in Brüssel, Harlem und Amsterdam sowie die Exportförderung 
in Belgien und Holland sind im »Handels-Museum« (Wochenschrift des k. k. 
österreichischen Handels-Museums in Wien) Kr. 1, 3 und 4 vom Jahre 188G 
ausführlich besprochen.
	        
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