Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

in Betracht kommenden Fabrikanten namhaft zu machen sowie die 
hierauf bezüglichen Publikationen zur Einsicht zu geben. 
Mit dem Handels-Museum wurde auch ein Auswanderer-lnfor- 
mationsbureau verbunden, welches den Interessenten alle Vorteile und 
Nachteile der Auswanderung nach überseeischen Ländern ausführlich 
vor Augen zu führen vermag. Dasselbe wird insbesondere vom Mini 
sterium des Äußern mit entsprechenden Daten versehen. Derartige 
Bureaus bestehen übrigens in sämtlichen größeren Städten Belgiens. 
Üm den Kaufleuten die Erlangung aller Auskünfte über Liefe 
rungen ohne Zeitverlust zu ermöglichen, wurde vom Ministerium der 
Eisenbahnen, Posten und Telegraphen im Handels-Museum außerdem 
ein Bureau über die belgischen Lieferungsausschreibungen ein 
gerichtet, in welchem die genauesten Auskünfte über die staatlichen, 
provinziellen und kommunalen Lieferungsausschreibungen gegeben 
werden und die Cahiers des charges, Pläne, Modelle oder Typen ein 
gesehen werden können. Auch Kopien derselben sind gegen Vergütung 
der Kosten erhältlich. Diese Zentralisation des öffentlichen Lieferungs 
wesens stellte sich sowohl für die Interessenten als auch für die be 
treffenden Verwaltungen als sehr vorteilhaft heraus. 
Ein Bureau für Warentransporte und Zolltarife erteilt alle Aus 
künfte über die Frachtkosten, Bedingungen und sonstigen Verhältnisse 
für See- und Landtransporte nach allen möglichen Bestimmungsorten, 
die Schiffsverbindungen der verschiedenen Seehäfen, die Zollgesetze 
und Zolltarife, sowie die Transportdauer für die verschiedenen Re 
lationen, um danach ohne Zeitverlust die bestmöglichen Dispositionen 
treffen zu können. 
Endlich steht mit dem Institut ein landwirtschaftliches Museum 
in Verbindung, welches im Jahre 1894 vom Ackerbauministerium ein 
gerichtet wurde und speziell den Export der Bodenprodukte fördern 
soll, zu welchem Zweck sich die verschiedenen Arten der Früchte, 
Gemüse und sonstigen landwirtschaftlichen Produkte mit den Em 
ballagen und Informationen aller Art finden; ebenso werden über die 
Konservierungsmethoden und sonstige wünschenswerte Maßnahmen 
sachgemäße Auskünfte erteilt. 
Die Besetzung der leitenden und anderen Beamtenstellen erachtet 
man als besonders wichtig für die praktische Wirksamkeit der Institution. 
Der Direktor ist ein Ingenieur, der Subdirektor Fachmann der Textil 
industrie. Außerdem wirken noch ungefähr 15 Beamte an dem Institute. 
Die Bureaus sind von 9 1 j 2 Uhr vormittags bis -1 Uhr nach 
mittags geöffnet. 
' Das Museum stellt seine Dienste unentgeltlich zur Verfügung 
und beansprucht auch keine Gegenleistungen. 
Der Staat zahlt die Gehalte der Beamten, stellt die Räumlich 
keiten bei und kommt für die sonstigen Unkosten im Betrage von 
zirka 20.000 Francs jährlich auf. 
Obgleich das Museum dem Ministerium des Äußern untersteht, 
gehören einzelne Abteilungen anderen Ministerien an; so die Trans-
	        
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