Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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Aus den letzten Jahresberichten wäre erwähnenswert, daß der 
Umsatz im Jahre 1901 infolge der wirtschaftlichen Depression im 
■ersten Semester um 15 Prozent gegen das Vorjahr zurückblieb, welcher 
Ausfall nur durch die größeren Aufträge der Hamburger Filiale wett 
gemacht wurde. Der Bericht pro 1901 hebt auch hervor, daß das 
.Musterlager bereits über einen treuen Stamm ständiger Kunden ver 
fügt, die alljährlich ihre regelmäßigen Einkäufe daselbst besorgen, 
im Jahre 1902 blieb der Gesamtumsatz um 15 Prozent zurück, da & die 
Hamburger Filiale viel weniger Aufträge erhielt. Im Jahre 1903 war der 
Geschäftsgang befriedigend, der Absatz nach Griechenland ist gestiegen 
und die Hamburger Filiale hat eine maschinentechnische Abteilung 
eingerichtet. Der Bericht über das Jahr 1904 konstatiert wieder eine 
Steigerung des Umsatzes der Hamburger Filiale und des Verkehrs mit 
Griechenland. Sämtliche Berichte enthalten außerdem die Einladung 
zum Besuche der ständigen Musterausstellung, eine Statistik der Auf 
träge, die Angabe der verschiedenen Handelsplätze in Europa und 
Übersee, von welchen das Bureau Aufträge erhielt, der Artikel, über 
welche Orders einliefen, der versandten Kataloge, des Postverkehrs 
und eine Besprechung des bisherigen Geschäftsganges des laufenden 
Jahres, ferner die Mitteilung, welche Plätze von dem Direktor besucht 
wurden. 
Die ständige Musterausstellung macht einen guten Eindruck. 
Die Seele des ganzen Betriebes ist augenscheinlich der Direktor 
Paul Zilling, welcher auch die für die Leitung erforderliche praktische 
Erfahrung besitzt. Einen gleich günstigen Eindruck macht das Muster 
lager der Filiale in Hamburg, deren Chefs als sehr rührig und tüchtig 
bekannt sind. Die Filiale in Hamburg wurde im Jahre 1.885 errichtet. 
Die Mitglieder können daselbst ihre Muster und Waren unentgeltlich 
zur Aufstellung bringen, haben jedoch selbstredend für die vermittelten 
Geschäfte eine Provision zu entrichten. Es wurden auch auf den anderen 
großen Handelsplätzen Europas Handelsagenten bestellt, welche jedoch 
wenig oder gar keine Erfolge aufzuweisen hatten, so daß die größte 
Anzahl dieser Agenturen wieder aufgelassen wurde. 
Oie Direktion gestattet die Besichtigung der ausgestellten Waren 
nur Käufern, dagegen nicht den Konkurrenten. Die Muster werden 
von Zeit zu Zeit durch neue ersetzt, damit die Sammlung stets den 
modernen Anforderungen entspricht. Wenn ein Artikel von mehreren 
habrikanten geliefert wird, so werden dem Käufer alle hierauf bezüg 
lichen Informationen gegeben und die betreffenden Muster gezeigt, 
wonach derselbe seine Wahl frei treffen kann. 
Für die fremden Einkäufer interveniert das Exportmusterlager 
vollständig unentgeltlich und überwacht auch die Ausführung der 
Aufträge. Alle Aufträge werden nur gegen Barzahlung effektuiert. Infolge 
dieses Geschäftsprinzipes hat das Institut auch bisher keinerlei Verluste 
zu verzeichnen. 
Das Exportmusterlager entfaltet eine sehr rege Tätigkeit, hat 
mehr als 15.000 Exemplare der Kataloge in deutscher, französischer,
	        
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