Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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Ostasien, Rußland, dem Balkan, Südafrika, Südamerika etc., versendet 
Kataloge der Mitglieder, veröffentlicht Exportkataloge und Adreßbücher, 
besorgt Übersetzungen aus fremden und in fremde Sprachen. Den größten 
praktischen Wert hat wohl die Aussendung der Kollektivreisenden, 
danach vielleicht die publizierten Exportadreßbücher und die Vermittlung 
von Geschäften durch die Agenturen des Vereines. 
Der Sächsische Exportverein unterhält eine ständige Ausstellung 
von Erzeugnissen aus sächsischen b abriken. Die Mitglieder zahlen füi 
die vermittelten Geschäfte eine Provision. Mit den Agenturen im Aus 
lande sind teilweise Musterlager vereinigt. Im Jahre 1895 besaß der 
Verein bereits 89 auswärtige Agenten, wovon sich 41 in Europa und 
48 in anderen Weltteilen befanden. Die Agenturen offerieren den aus 
ländischen Interessenten fortgesetzt die sächsischen Produkte und er 
zielen dadurch recht ansehnliche Erfolge. Einzelnen überseeischen Im 
porteuren wird der Alleinverkauf für gewisse Muster gesichert. Der 
Exportverein unterhält außerdem eine Sammlung von ausländischen Waren, 
welche in Sachsen, den übrigen europäischen und überseeischen Ländern 
importiert werden, um die sächsischen Industriellen zur Vervollkommnung 
dieser Artikel anzuregen. Die Kollektionen werden von den Konsular 
funktionären und den ausländischen Korrespondenten der Gesellschaft 
für Rechnung des Vereines angekauft. Diese ausländischen Sammlungen 
sind nur den Mitgliedern der Gesellschaft zur Besichtigung zugänglich. 
Im Jahre 1889 entsandte dieselbe einen Kollektivreisenden nach Kanada, 
Mexiko und Südamerika bis Buenos Aires, der während seiner 15 Monate 
langen Reise bedeutende Aufträge an deutsche Häuser übersandte, 
welchen auch Nachbestellungen folgten, so daß sich die Spesen reichlich 
lohnten. Gleichzeitig besuchte ein zweiter Reisender die Hauptplätze 
der Westküste von Südamerika. Im Jahre 1892 ging ein Kollektiv 
vertreter nach Südamerika und im Jahre 1894 nach Afrika. Im April 1904 
wurde der Bureauvorstand nach den Balkanländern und dem Osten 
der österreichisch-ungarischen Monarchie entsendet, welche Reise in den 
künftigen Jahren wiederholt werden soll und in erster Linie den Zweck 
hat, geeignete Vertreter zu engagieren, schwebende Differenzen zu ordnen, 
Forderungen einzutreiben und die wünschenswerten Informationen samt 
Muster zu beschaffen. Die Zahl der Aufträge belief sich z. B. im 
Jahre 1893 auf 2680, der Wert derselben erreichte 1,675.800 M. 
Der Sächsisch-thüringische Exportverein errichtete ein 
deutsches Handels-Museum in Sofia und sandte zwei Agenten nach Nord- 
und Südamerika, welche den Absatz der sächsisch-thüringischen Produkte 
erweitern sollten. Indien, China und Japan wurden einmal, Südafrika 
mehrmals bereist. Im ganzen fanden über 10 derartige Expeditionen 
statt. Der Verein versendet auch deutsche und englische Kataloge 
sowie Verzeichnisse von Exporteuren, illustrierte Albums in mehreren 
Sprachen und polyglotte Führer durch die sächsische und thüringische 
Exportindustrie etc. Meist werden diese Publikationen durch Vermitt 
lung der deutschen Konsuln und der Agenten des Vereines den aus 
ländischen Kaufleuten übermittelt. Der Verein zählt nach den letzten
	        
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