Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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nur ca . 7000 Francs jährlich erreichten. Ähnlich wie dieses Institut 
sind auch die übrigen Provinzial-Handels-Museen organisiert. 
Diese Handels-Museen haben überhaupt nur lokale Bedeutung, 
entfalten in ihrem beschränkten Wirkungskreise aber immerhin eine 
erfolgreiche Tätigkeit Die Musterlager von Fabrikaten bewährten sich 
weniger als diejenigen von Rohprodukten, weil Mode und Markt zu 
rasch wechseln. 
Im Budget pro 1893 findet sich schon ein Betrag von 94.000 
Francs für Handels-Museen und französische Handelskammern, welcher 
durch die Deputiertenkammer auf 134.000 Francs erhöht, später jedoch 
wieder herabgesetzt wurde. . 
Zum Zwecke der Exportförderung wurde im Jahre 1882 im 
Handelsministerium ein »Bureau du mouvement gönöral du com 
merce, des renseignements commerciaux et des expositions« 
errichtet und der Direction du commerce unterstellt. Diese Einrichtung 
erwies sich jedoch als unzulänglich und war auch viel zu wenig bekannt. 
Im Jahre 1893 entsandte der französische Handelsminister einen 
Berichterstatter, welcher die Handels-Museen und ähnliche Institute 
in England, Belgien, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz 
besuchte und hierüber einen ausführlichen Bericht unterbreitete. 
Die Handelskammer in Paris beschäftigte sich schon seit dem 
Jahre 1820 mit dem Gedanken, ein Handels-Museum zu errichten und 
nahm dieses Projekt wieder mit größter Energie auf, als die Erfolge 
der Philadelphia-Museen bekannt wurden. Es gelang ihr dadurch im 
Verein mit der Regierung die Frage einer gedeihlichen Lösung zuzu 
führen. 
Mit Gesetz vom 4. März 1898 wurde ein eigenes Amt für den 
auswärtigen Handel ins Leben gerufen, welches dem Ministerium für 
Handel und Industrie unterstellt ist und für welches jährlich 70.000 
Francs im Budget eingestellt sind. Dasselbe führt den Titel »Office 
national du commerce extdrieur«. Die Handelskammer von Paris 
trug die Kosten des Grundes, des Gebäudes, der Einrichtung, Bibliothek 
und der sonstigen Installation im Betrage von 1,100.000 Francs und 
mit derselben ist auch ein eigenes Abkommen getroffen worden, nach 
welchem die Handelskammer den gesamten Betrieb des Amtes mit 
allen Nebenzweigen führt und dagegen die im Budget eingestellten 
70.000 Francs als Subvention hiefür erhält. Die Kammer wendet jährlich 
55-000 Francs dafür auf, welche durch Erhöhung der Kammerbeiträge 
hereingebracht werden. Das Institut erhält außerdem jährliche Sub 
ventionen von einer großen Anzahl von Handelskammern in Beträgen 
bis je 4000 Francs. Ferner genießt das Institut Subventionen von 
industriellen und kommerziellen Verbänden, Gesellschaften und sonstigen 
Vereinigungen sowie von einigen großen Kaufleuten. Dem Amt wurde das 
Privilegium des direkten Verkehres mit den französischen Vertretungen 
im Auslande verliehen. Die oberste Verwaltung obliegt dem Conseil d’Ad- 
ministration, dessen Mitglieder vom Handelsminister auf je fünf Jahre 
ernannt werden. Als Präsident fungiert der jeweilige Handelsminister,
	        
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