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Die Bewölkung ist schon im Delta sehr gering, in Alexandrien
nur etwas hoher als in Kairo; im Jahresmittel ca. 2 7 : 10; in Alexan
drien 3-6 : 10 des ganzen Himmels (10 = völlig bedeckt gerechnet),'
Die stärkste Bewölkung hat während des Winters von November bis Mai
statt (in Kairo schwankend zwischen 3'8—4'7 : 10), um dann auf ein Minimum
zu fallen.
Dabei fallt die Hauptbewölkung auf die Tagesstunden und ist im Jänner
und Februar nicht selten über die Hälfte des Himmels und mehr ausgedehnt
ln Alexandrien sind die Verhältnisse ganz ähnliche.
Wien ist die Bewölkung im Jahresmittel 57 : 10 und steigt im Winter
auf /’ö.
In Oberägypten, beziehungsweise Assuan, wird die Bewölkung
außerordentlich gering und steigt dort im Jahresdurchschnitt nur bis
auf O'O : 10,. im Frühjahr gelegentlich auf 2:10. In Wadi Haifa wird
sie ein wenig höher angegeben, ca. 1 : J0, im April bis 4 : 10, was
vielleicht daher kommt, daß Assuan nicht so frei liegt, wie ich schon
bemerkte und deshalb der Himmel näher dem Horizont nicht völlig
übersichtlich ist (?). Die Bewölkung ist demnach in Oberägypten so gut
wie Null und praktisch ganz zu vernachlässigen.
in Khartum ist die Bewölkung wieder höher, und zwar im Jahr ca. 2Ä : 10
des Himmels, wobei sie im Sommer zur Regenzeit (zwischen Mai und Oktober)
auf die Hälfte, ja, mehr steigt 5—7*5:10.
Iöir Suakin liegen keine Beobachtungen der Bewölkung vor.
, ,n } V j en lät sie im Mittel 57: 10, Minimum 4'5 im Juli-September,
Maximum 7'4 in Dezember. ‘
Angaben über Nebel liegen nur für Alexandrien und Kairo
vor, m ■ Kairo sind durchschnittlich 48 Tage mit Nebel im Jahre
notiert, in Alexandrien nur 10.
Hiiimaf hat dies seinen Grund darin, daß Kairo bekanntlich in einem im
l erbst Stark bewässerten Terrain liegt und die starken Ausdünstungen sich nach
Sonnenuntergang stark abkühlen und verdichten, sodann ist die Beobachtungs-
Station in Alexanderen bedeutend höher über dem Boden gelegen als in Kairo.
Hie Nebel in Kairo und Alexandrien treten nur während des Herbstes
und besonders Winters und Frühlings auf, um im Sommer ganz zu verschwinden
In Kairo werden sie nur bis morgens 0h, sehr selten später, und abends nach
b . res Pektive meistens nach 9h, hauptsächlich im Dezember beobachtet in
Alexandrien auch gelegentlich am Tage.
Die Wirkung der Bodenfeuchtigkeit 1 ) sieht man sehr deutlich
an der Differenz zwischen Kairo und Heluan, welches ca. 30 m
höher als Kairo inmitten Wüstenterrains, ca. 2o km südlich Kairo und
ca. 4—5 km vom Nil-Tal entfernt liegt und wo nach meinen (zwei
jährigen) Aufzeichnungen nur morgens früh im Dezember und November
Nebel auftraten (je an 7, 5 und (j Tagen), sonst, außer im November
und März an je 1. und 2 Tagen, überhaupt nicht. Von hier aus sieht
man morgens häufig das Talland und Kairo in Nebeldunst gehüllt.
,. ’j SeIlr instruktiv sind in dieser Beziehung die Untersuchungen .Loirs .über
die Verdunstung über verschiedenem Boden — während nach ihm auf 7000 « s
über Brachland die Verdunstung 5739 g in einem Monat betrug, war dieselbe über
bfernen nur 1852 g, über Yegetations- = Grasland dagegen 13,902 Zitiert in
Cpt. Lyons, 1. c., p. 253. ' '