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Nach Ablauf des Chamsin und des Rückschlages tritt dann für 3 - 8—14Tage oder
länger unter Drehung des Windes nach Nord und Nordost wieder prächtiges Wetter ein.
Wenn der Chamsin im allgemeinen, wie wir schon sahen, unangenehm
empfunden wird, fühlen einige Kranke, speziell Lungen- und Nierenkranke, so
weit ihr Herz gesund ist, sich besonders bei dem ersten Chamsim in der Back
ofenluft sehr wohl. Immerhin ist es die wenigst schöne Zeit Ägyptens und man
ist froh, wenn sie vorbei ist und der reguläre Sommer beginnt.
Betreffs des Winters muß ich noch bemerken, daß es bei 12'5
oder auch 1.4—14° C im Mittel natürlich in den Häusern beim Sitzen
empfindlich kiihl sein kann, besonders da, wo keine .Sonne hinkommt;,
denn Öfen gibt es in den älteren Häusern gar nicht. Es genügen aber
1 etroleum-, Spiritus-, Gasheizapparate meistens, bei unseren Temperaturen
die Zimmer genügend zu erwärmen. Doch soll man darauf sehen,,
daß m an Sonne hat in der Wohnung, Alexandrien ist zwar im Durch
schnitt in den kältesten Monaten etwas gemilderter als Kairo, dies aber nur
dadurch, daß die Temperatur nachts und morgens nicht so erheblich sinkt.
Ich habe bisher nur das Klima der Hauptstädte des Deltas,.
Alexandrien und Kairo und im Vergleich damit dasjenige Überägyptens,
speziell Assuans, klarzulegen versucht. Was nun das übrige Delta,
anlangt, so sind im Innern desselben bisher noch keine besonderen
Beobachtungen angestellt, es läßt sich aber von vornherein annehmen,
daß dasselbe, je näher wir uns der Küste befinden, desto mehr sich
dem Alexandriens, je weiter wir uns der Spitze des Deltas nähern,
desto mehr dem Kairos gleichen muß. Dabei ist nur zu berücksich
tigen, daß die Wüste und das Festland überhaupt, auch anderseits
mehr und mehr auf das Klima wirken wird, je mehr wir nach Osten
und speziell nach Südosten gehen. So sind in Port Said die Tem
peratur, Feuchtigkeit und Windverhältnisse zwar ungefähr die gleichen
wie in Alexandrien, doch ist die tägliche mittlere Schwankung der
lemperatur schon größer, ca. 1.0 0 C im Jahr, anderseits regnet es be
deutend weniger als in Alexandrien, nämlich nur ca. 45 nun im Jahr.
In Ismailia und besonders in Suez ist der kontinentale Charakter des
Klimas noch mehr ausgeprägt. Somit steht in betreff der höheren Tem
peratur und der größeren Trockenheit Suez Oberägypten näher als Kairo
Bei den meteorologischen Daten habe ich auch solche von Khartum und Suakin
angegeben. Wenn beide Orte auch nicht mehr zu Ägypten, sondern zum Sudan
gehören, so gewinnen sie doch als Eingangs-Handelspforten 1 ) zu demselben immer
mehr an Wichtigkeit. Gemäß der so viel südlicheren Lage hat Khartum eine viel
höhere Jahrestemperatur als Kairo (und auch noch als Assuan), nämlich 28'4° C,
wie ich oben angab.
Suakin hat ungefähr dieselbe Temperatur wie Khartum, nämlich 28'7° C
im Jahresmittel; die Differenz der wärmsten oder kältesten Monate beträgt dabei
ca. 12° C, die der mittleren Maxima und Minima 9'3° C. Der heißeste Monat
ist durchwegs der August mit 35-2" C im Mittel!, die 1898 auf 37-6° stieg!
also ist bisweilen im Mittel höher als die Bluttemperatur. Dabei sinken die ab
soluten Minima nicht so niedrig wie in Khartum, im Mittel nur auf 12 - 13° C
(einmal aut 7'8° C). Die Luftfeuchtigkeit ist aber sehr ungünstigerweise, dank der
Nähe des Meeres, bedeutend höher über das Doppelte als in Khartum >, nämlich
iA:b% im Jahresmittel.
J ) Suakin führe ich an mit Rücksicht darauf, daß von dem nahen Port Sudan
noch keine Beobachtungen vorliegen.
