Full text: XII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (12)

Einleitung. 
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Ebenso wie alle anderen Gebiete menschlicher Tätigkeit werden 
auch die kommerziellen von den Forderungen und Errungenschaften der 
Hygiene wesentlich, und von Jahr zu Jahr mehr, beeinflußt. Handel und 
Gewerbe gehen unter ihr einer stetigen Ausbreitung und mannigfachen 
Reformen entgegen. 
Urbarmachung, Trockenlegung, Trinkwasserversorgung, Bepflan 
zung und andere Kultivierungs- und Assanierungsmaßregeln machen 
alljährlich weite, dem Verkehr durch Straßen und Bahnen erschlossene 
Ländergebiete, Sümpfe, Steppen, Mittelgebirge und Urwald zu mit 
unter großartigen, wertvollen Handelsgebieten. 
Man hat deshalb gewiß heute schon ein Recht, auch von einer »kom 
merziellen Hygiene« zu sprechen. Der Ausdruck »kommerzielle Hygiene« 
zerfällt begrifflich naturgemäß in eine Reihe von Stoffgebieten, wie 
in die Hygiene der Gewerbe und Betriebe (Fabriken, Bergwerke etc), 
in die des Verkehrs, des Schiffahrts-, Eisenbahn-, Automobilwesens, 
des Fernsprechwesens und der Kolonisation, demnach auch in solche 
Gebiete, welche in gewissen vorgeschrittenen Ländern, wie in England, 
Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, bereits durch eigene 
Ministerien beziehungsweise Departements (des Kolonialwesens) ver 
treten werden. 
Es ist selbstverständlich, daß diese sehr verschiedenen Gebiete 
für die einzelnen Mitglieder des Kaufmannsstandes je nach der Art 
und der Ausbreitung ihrer Betriebe, dem Grade ihrer Bildung, ganz 
besonders aber je nach ihren Beziehungen zum Weltverkehr, ein sehr 
verschieden hohes theoretisches wie praktisches Interesse besitzen. 
Für alle diejenigen Faktoren und Personen eines Staatswesens, 
welche am Handelsverkehr mit auswärtigen, insbesondere exotischen 
Staaten persönlich beteiligt sind, scheinen mir aber vornehmlich drei 
Gesichtspunkte eingehender Besprechung wert. 
Sie betreffen erstens zunächst die Klarstellung der Beziehungen 
auf dem Grenzgebiete zwischen der Hygiene als Wissenschaft einer 
seits und dem Handel und dessen berufenen Vertretern anderseits. 
Diese sind natürlich in einem fortwährenden Wechsel und in stetiger 
Zunahme begriffen, entsprechen den jeweiligen in dieser Wissenschaft 
sich ergebenden Änderungen und Fortschritten. Und auch letztere be-
	        
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