Full text: XII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (12)

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B. Die hygienisch-medizinischen Verhältnisse. 
I. Die Hygiene der Länder. 
Eng verknüpft mit Klima und Bodenbeschaffenheit sind, wie be 
greiflich, die hygienischen Verhältnisse eines Landes. Vornehmlich 
die gerade durch das Klima und die Bödenbeschaffenheit desselben 
hervorgerufenen und beeinflußten Mikroorganismen in ihren Wechsel 
beziehungen zur Flora, Fauna und den Inwohnern und zumal in ihren 
schädlichen Wirkungen auf den Menschen treten heute nach Maßgabe 
unserer Erkenntnis an die Spitze. Selbstverständlich sind hier nicht 
streng wissenschaftliche Beziehungen, sondern schon die im Lande allgemein 
bekannten und angenommenen Verhältnisse, so in bezug auf Staub, 
Fliegen und andere Insekten etc. sowie andere Überträger von In 
fektionen hier gemeint. Hiezu treten allerdings noch andere Faktoren, 
die vornehmlich in der sozialen Entwicklung der Städte und be 
wohnter Gegenden begründet sind. Insbesondere der zunehmende Ver 
kehr, die Arbeits- und Wohnungsverhältnisse, die durch die Eigenart 
der Nahrung und Volksernährung, Mißbrauch von Genußmitteln, wie 
Alkohol, Tabak, Opium und andere Narkotika sowie durch Ge 
würze etc. hervorgerufenen Gesundheitsstörungen, die sexuellen Sitten 
und Verhältnisse im ehelichen wie außerehelichen Geschlechtsverkehre. Die 
Wechselwirkung aller der hier genannten Faktoren übt auf Einheimi 
sche sowie auf Eingewanderte ihren mitunter nicht zu unterschätzenden 
Einfluß aus. 
II. Trinkwasserverhältnisse. 
Das in dem betreffenden Orte oder in der Gegend erfahrungs 
gemäß von den Fremden benützte Trinkwasser soll nach seinem, die 
Gesundheit beeinflußenden Eigenschaften kurz charakterisiert werden. 
Bei einheitlichem Wasserbezug, ob Regen-, Zisternen-, Tal 
sperren- oder ob Grundwasser mit a) lokaler, b) zentraler, c) durch 
Eisschmelzung gewonnener oder aus Quellen oder aus Fluß-,' Bach-, 
Süßseewasser (filtriert) oder ob mittels anderer Methoden nutzbar ge 
machten Trinkwassers; Ozonisieren, Sterilisieren (Erhitzen) oder durch 
die chemischen Brom-, Chlormethoden nach Schumburg, beziehungs 
weise Bassenge. 
Weiterhin sind aber auch die Zuleitungsverhältnisse des Trink 
wassers, Auslaufbrunnen, käuflicher Tonnenvertrieb, unentgeltlicher oder 
Marktbezug sowie Qualität und Marktverhältnisse von Eis und künst 
lichen Mineralwässern als Wasserersatzmittel in Betracht zu ziehen. 
III. Nahrung und Ernährung. 
Lebens- und Genußmittel. 
Von den animalischen Nahrungsmitteln ist auf Zufuhr, Markt- 
und Preisverhältnisse, Art, Qualität und Quantität der erhältlichen und 
gebräuchlichen Fleischsorten der Hauptwert zu legen, wobei natürlich
	        
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