Full text: XII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (12)

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neben den Schlachttierarten auch des Fisch- und Schaltiermarktes 
entsprechend Erwähnung zu tun ist. 
Bezüglich der Eier, Milch und Käsesorten haben Qualitäts- und 
Marktverhältnisse ebenfalls großes Interesse. 
Von allergrößtem Werte erscheinen Berichte über Bezugs- und 
Marktverhältnisse von Schwarz- und Weißbrot, Butter, Pflanzenfett, 
Speiseölen, Mehlen, Leguminosen, Gemüsen und Obst. 
Schließlich sind Bemerkungen über landesübliche Gewürze sowie 
über die alkaloidhaltigen Genußmittel, wie Kaffee, Tee, Mate oder 
Paraguaytee, Kakao, Koka, Guarana, Betel, Tabak etc. oder über alko 
holische Genußmittel, Bier, Wein, Branntwein, von ebenso großem hygieni 
schem wie sozialem Interesse. 
IV. Volks- und Infektionskrankheiten. 
Endemische Erkrankungen, besonders infektiöser Natur, nach 
deren Frequenz, eventuell spezifischem Charakter und Verlauf geschildert. 
Ein Teil der in fremden Ländern herrschenden Erkrankungen ist 
fast ausnahmslos nur unter den einheimischen Rassen verbreitet, wie 
beispielsweise Beri-Beri bei Eingeborenen Japans und Chinas, der 
Ostküste von Südamerika etc., die Schlafkrankheit bei einer 
größeren Anzahl west- und ostafrikanischer Negervölker, gewisse Haut 
krankheiten und Darmschmarotzer (Bandwürmer, Medinawurm, Bilharzia) 
in Nordafrika, schwere Pockenfälle bei den ungeimpften Eingeborenen 
Nord- und Mittelamerikas, oder die exquisite Nahrungskrankheit 
Pellagra, bei den armen Bewohnern fast sämtlicher südeuropäischer 
Staaten, respektive auch der südlichen Länder Mitteleuropas etc., und 
läßt sich die endemische Verbreitung der betreffenden Erkrankungen 
schon durch die heimischen Volkssitten, in bezug auf Nahrung, Tracht 
und Beschäftigung wenigstens zum Teil erklären. Nur ganz ausnahms 
weise gerät durch sie auch der eingewanderte Kulturmensch in Gefahr. 
Anders bezüglich einer Reihe wichtiger Infektionskrankheiten, die, ohne 
Unterschied der Rasse, von Menschen auf Menschen übergehen oder 
sogar vorwiegend Eingewanderte befallen und welchen gegenüber 
gerade der Landesfremde eine größere, mitunter auch geringere 
Immunität besitzt. So die Cholera, Ruhr (Dysenterie), Pest und 
Malaria, das Gelbfieber und wahrscheinlich auch noch einige 
andere, in ihrem Wesen noch nicht völlig klargestellte exotische Er 
krankungen, die vorwiegend durch schlechtes Wasser oder auch durch 
Insekten übermittelt werden (Maltafieber, Dengue, gewisse Trypanosomen 
krankheiten etc.). 
Von praktisch weitaus geringerem Interesse sind auch einige 
mit den charakteristischen, tropischen und arktischen klimatischen 
Exzessen in Zusammenhang stehende Gesundheitsstörungen, wie die 
sogenannte Tropenanämie, Hitzschlag, Sonnenstich, Schneeblindheit, 
Anämie der Arkten. Von überaus großem praktischen Interesse hin 
gegen erscheinen uns die Verhältnisse der Morbidität und Mortalität
	        
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