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neben den Schlachttierarten auch des Fisch- und Schaltiermarktes
entsprechend Erwähnung zu tun ist.
Bezüglich der Eier, Milch und Käsesorten haben Qualitäts- und
Marktverhältnisse ebenfalls großes Interesse.
Von allergrößtem Werte erscheinen Berichte über Bezugs- und
Marktverhältnisse von Schwarz- und Weißbrot, Butter, Pflanzenfett,
Speiseölen, Mehlen, Leguminosen, Gemüsen und Obst.
Schließlich sind Bemerkungen über landesübliche Gewürze sowie
über die alkaloidhaltigen Genußmittel, wie Kaffee, Tee, Mate oder
Paraguaytee, Kakao, Koka, Guarana, Betel, Tabak etc. oder über alko
holische Genußmittel, Bier, Wein, Branntwein, von ebenso großem hygieni
schem wie sozialem Interesse.
IV. Volks- und Infektionskrankheiten.
Endemische Erkrankungen, besonders infektiöser Natur, nach
deren Frequenz, eventuell spezifischem Charakter und Verlauf geschildert.
Ein Teil der in fremden Ländern herrschenden Erkrankungen ist
fast ausnahmslos nur unter den einheimischen Rassen verbreitet, wie
beispielsweise Beri-Beri bei Eingeborenen Japans und Chinas, der
Ostküste von Südamerika etc., die Schlafkrankheit bei einer
größeren Anzahl west- und ostafrikanischer Negervölker, gewisse Haut
krankheiten und Darmschmarotzer (Bandwürmer, Medinawurm, Bilharzia)
in Nordafrika, schwere Pockenfälle bei den ungeimpften Eingeborenen
Nord- und Mittelamerikas, oder die exquisite Nahrungskrankheit
Pellagra, bei den armen Bewohnern fast sämtlicher südeuropäischer
Staaten, respektive auch der südlichen Länder Mitteleuropas etc., und
läßt sich die endemische Verbreitung der betreffenden Erkrankungen
schon durch die heimischen Volkssitten, in bezug auf Nahrung, Tracht
und Beschäftigung wenigstens zum Teil erklären. Nur ganz ausnahms
weise gerät durch sie auch der eingewanderte Kulturmensch in Gefahr.
Anders bezüglich einer Reihe wichtiger Infektionskrankheiten, die, ohne
Unterschied der Rasse, von Menschen auf Menschen übergehen oder
sogar vorwiegend Eingewanderte befallen und welchen gegenüber
gerade der Landesfremde eine größere, mitunter auch geringere
Immunität besitzt. So die Cholera, Ruhr (Dysenterie), Pest und
Malaria, das Gelbfieber und wahrscheinlich auch noch einige
andere, in ihrem Wesen noch nicht völlig klargestellte exotische Er
krankungen, die vorwiegend durch schlechtes Wasser oder auch durch
Insekten übermittelt werden (Maltafieber, Dengue, gewisse Trypanosomen
krankheiten etc.).
Von praktisch weitaus geringerem Interesse sind auch einige
mit den charakteristischen, tropischen und arktischen klimatischen
Exzessen in Zusammenhang stehende Gesundheitsstörungen, wie die
sogenannte Tropenanämie, Hitzschlag, Sonnenstich, Schneeblindheit,
Anämie der Arkten. Von überaus großem praktischen Interesse hin
gegen erscheinen uns die Verhältnisse der Morbidität und Mortalität