Full text: XII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (12)

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Schilderung der entsprechenden, hygienischen Defekte solcher Gegenden 
und auch mit Angabe jener individuellen Mittel, mit welchen den letzteren 
erfahrungsgemäß am besten auszuweichen ist. 
V. Morbiditäts- und Mortalitätsverhältnisse 
aller Infektionskrankheiten, nach den vorhandenen, laufenden Aus 
weisen, Berichten oder, wo solche fehlen, nach Schätzung der Referenten. 
Auch bei der Darstellung der Morbiditäts-, eventuell Mortalitäts 
verhältnisse wird in erster Linie auf die Beibringung offizieller, amt 
licher Daten aus den allerletzten (3—fg Jahren, außerdem aber und 
insbesondere, wo letztere noch nicht erhältlich, wenigstens auf einzelne, 
für den Einwanderer und Reisenden belangreiche Daten schätzungs 
weise nach persönlicher Auffassung und Erfahrung des Referenten Rück 
sicht zu nehmen sein. Niemals wäre zu vergessen, ausdrücklich hervorzu 
heben, ob überhaupt und wo solche regelmäßige Berichte über Morbi 
dität und Mortalität des Ortes, Distriktes, Landes etc. gesammelt erscheinen 
und ob alljährlich, allmonatlich oder in längeren Zeiträumen, ferner wann 
und wo die allerletzten dieser Berichte erschienen und wie sie zu erhalten 
sind. Auch der Beischluß solcher neuester Berichte im Originaldruck 
zur Einsicht und Benützung für die Redaktion sowie zur Einverleibung 
in die Bibliothek des Österreichischen Handelsmuseums wäre natürlich 
von großem Werte. 
Besondere Berücksichtigung in der Beschreibung verdienen ferner 
folgende Hauptfaktoren für die Hygienisierung jedes Landes: 
Öffentliches und privates Heilwesen. 
VI. Spitäler, Sanatorien, Apotheken, Kurorte, Heilquellen, 
Volksmedizin. 
Wenngleich es wohl von niemandem bestritten werden wird, daß 
die weitaus größte Zahl der Erkrankungen, therapeutisch und pro 
phylaktisch, wenn überhaupt, so durch Intelligenz und Gewissenhaftig 
keit kenntnisreicher Ärzte und Behörden wesentlich gemildert und 
eingedämmt werden kann, so ist es dennoch nicht so sehr die Zahl 
und Bildungsqualität der Ärzteschaft allein, sondern noch mehr die 
Art der Organisation der öffentlichen Sanitätspfiege, die vorhandenen 
hygienischen Institutionen, darunter ganz besonders auch das öffentliche 
Spitals- und Sanatoriums wesen, welches einen wichtigen Bestandteil 
und geradezu oft einen Gradmesser für die Entwicklung der Sanitäts 
pflege bilden. Wo gut geleitete Spitäler mit Isolierräumen für In 
fektionskranke oder gar Hospitäler aus nationalen Mitteln, insbesondere 
in deutschem, französischem oder italienischem, auch portugiesischem 
oder englischem Betriebe vorhanden sind, pflegt es um die Salubrität 
des betreffenden Ortes oder Landes nicht mehr arg bestellt zu sein. 
Eiir kleinere Orte ist es auch von Interesse, über die Art des Medika-
	        
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