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Kokons erhält als Marseille, der wichtigste Platz für diese Ware. Es
handelt sich um Importe aus der Levante (Syrien, Brussa, Smyrna,
Rhodus, Kreta, der europäischen Türkei, Griechenland etc.(g dann aus
Persien, Kaukasien, Turkestan. Die Ware kommt zu großem Teile in
Konsignation. Vielfach wird sie spekulativ von Firmen importiert, die
sich in erster Linie mit anderen Waren befassen und nur gelegentlich
auch dem Kokonsgeschäfte zuwenden. Abnehmer oder von vornherein
Eigentümer (die in Marseille nur einlagern) sind vornehmlich Lyoner
und Mailänder Firmen. Die Ware ist gewöhnlich von Bankfirmen be
lehnt und pflegt zu deren Sicherstellung in magasins generaux ein-
gelagert zu werden.
Es handelt sich naturgemäß um trockene Kokons. Der Ver
kauf derselben geschieht fast immer mit Garantie des Rendements,
selten tel quel 1 ). Vielfach erfolgt der Verkauf auf Basis eines Rende
ments von 4 (Kilogramm Kokons) zu 1 (Kilogramm Seide). Zur Fest
stellung des Rendements wurde seitens der „Condition des soies”, das
folgende Reglement aufgestellt.
*) Vgl. mein „System der Welthaudelslehre”. 1. Bd., S. 270 und
S. 273 f.