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rasches Aufstreben in Marseille Eifersucht, zum Teil Ängstlichkeit
hervorrief.
Im Jahre 1909 betrug der Schiffsverkehr in Genua 15'4 Mil
lionen Nettotonnen gegen 18'3 in Marseille. Im Schiffsverkehr ist sonach
immerhin noch eine beträchtliche Differenz zwischen den beiden Häfen
vorhanden. Im Warenverkehr ist dagegen Genua im Jahre 1909 scheinbar
nur mehr unbedeutend hinter Marseille zurückgestanden. Derselbe
war in diesem Jahre in Genua 70'82 Millionen Meterzentner, in
Marseille 72'12. Zu letzterer Zahl sind aber nach dem Handels
kammerberichte von Marseille noch 6'92 Millionen Zentner für den
Verkehr für Schiffsproviant zu rechnen, der in der Verkehrsziffer von
Genua eingeschlossen sein soll. In bedeutenderem Maße verschiebt
sich das Verhältnis im Warenverkehr der beiden Häfen, wenn man
die gelöschten und verladenen Quantitäten getrennt betrachtet. In
Marseille wurden im Jahre 1909
gelöscht 47'28 Millionen Meterzentner
verladen 24'83 „ „
(ohne den früher erwähnten Schiffsproviant);
In Genua hat in demselben Jahre
die Zufuhr zu Wasser 61'44 Millionen Meterzentner
die Abfuhr zu Wasser 9'37 „ „ (den
Schiffsproviant inbegriffen) betragen. Zieht man von den Zufuhrmengen
der beiden Häfen die Kohlenzufuhr ab, die sich in Marseille auf
14 Millionen, in Genua auf 33 Millionen Meterzentner belaufen hat,
so gelangt man bezüglich der Zufuhr zu den Verkehrsziffern von
33 Millionen für Marseille und von 28 Millionen für Genua. Sonach
ist die Ankunftsmenge ohne Kohlenverkehr in Marseille noch immer
größer als in Genua, während bezüglich der Verladungsmengen der
Marseiller Verkehr jenen von Genua bedeutend überwiegt.
Die Zunahme des Genueser Verkehrs hat übrigens seit einigen
Jahren ihr rasches Tempo verloren. Der Wahrenverkehr ist von
57'63 Millionen Meterzentnern im Jahre 1905 auf 63'66 Millionen
Meterzentner im Jahre 1908 gestiegen und hat erst auf 1909 wieder
ein größeres Plus (7'16 Millionen Meterzentner) gewonnen, das aber
mehr oder minder zur Gänze auf eine Erhöhung der Kohlenzufuhr
(von 26 auf 33 Millionen Meterzentner) entfällt. Immerhin ist das
Tempo in der Verkehrszunahme in Genua noch immer ein rascheres
als in Marseille. Vom Jahre 1905 bis zum Jahre 1 909 hat der
Schiffsverkehr in der Nettotonnenzahl in Marseille um 17Tl°/ 0 , in
Genua um 18'46%, der Wahrenverkehr in Marseille um 15'48%, in
Genua um 22'89°/ 0 zugenommen.
Der große Warenverkehr Genuas erklärt sich durch die Lage
des Platzes zu der bedeutenden und in großartiger Entwicklung be
griffenen norditalienischen Industrie. Diese bezieht über Genua Kohle
und verschiedenartige Rohstoffe, worunter Baumwolle besondere