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genannten Exporters oder home traders bedienen, der erst wieder mit
Hilfe eines Maklers kauft.
Ausländische Käufer pflegen die Londoner Kaffeeauktionen nicht
regelmäßig, wohl aber gelegentlich zu besuchen. Die Vermittlung beim
Einkäufe besorgt aber jedenfalls der Kaffeexporteur. Der kontinentale
Käufer kann durch den persönlichen Besuch nichts gewinnen, teils
wegen ungenügender Kenntnis der Sprache, teils wegen Unkenntnis
der Handelsgebräuche und nicht zum mindesten infolge der Unfähig
keit, die für den Auktionskauf erforderliche rasche Entscheidung zu
treffen und die richtigen Momente abzuwarten. Er kauft immer am
billigsten und besten von Firmen, die ständig am Markte sind und
über ein großes Lager und reiche Auswahl verfügen.
Derjenige nun, der auf der Auktion zu bieten beabsichtigt, be
gibt sich in das Kontor des Maklers, dem die Ware zum Verkaufe
übergeben ist und das sich wieder in einem Gebäude der Commer-
cial sale rooms in Mincing lane befindet. Dort besichtigt er die Muster,
bewertet den Kaffee, sucht sich die Partie aus, von der er zu kaufen
beabsichtigt, röstet und trinkt die Kaffees und gibt dann seine Ordre
irgendeinem Broker.
Bei der Auktion, die in einem der zahlreichen Auktionslokale
der Commercial sale rooms stattfindet, werden die einzelnen Lose vom
Selling broker aufgerufen, sodann beboten und dem Meistbietenden
zugeschlagen. Gewöhnlich beginnen die Angebote einige Schillinge
unter dem Werte des Kaffees. Der Eigentümer der Ware hat seine
Limite dem Verkaufsmakler vor der Auktion an die Hand gegeben.
Wird das Limit erreicht, so wird der Kaffee niedergehämmert, wird
es nicht erreicht, so nimmt der Verkäufer den Kaffee zu einem
höheren Preise aus dem Markt heraus und wartet bis er sein Limit
erhält. Liegt für ein und dasselbe Los von mehreren Seiten dasselbe
Angebot vor, bieten z. B. drei Makler für dasselbe Los 55/-pro cwt.,
so losen sie unter sich.
Die öffentliche Versteigerung des Kaffees hat ihre Vorteile, so
weit wenigstens, als sie den Besitzer der Ware betrifft’, denn dieser
ist ja bestrebt, den bestmöglichen Preis zu erzielen. Weiter steht fest,
daß den Auktionen gegenüber den Einschreibungen entschiedene Vor
züge innewohnen. Denn bei der Auktion gibt man seine Kauforders
meist erst in den letzten Augenblicken, häufig sogar erst in dem
Momente, wo das Los aufgerufen wird, während man sich bei der
Einschreibung für einige Zeit binden muß. Man kann dort, einem
schwachen Markte Rechnung tragend, das Angebot niedriger stellen,
während man anderseits einer lebhaften Stimmung folgend, plötzlich
höher bieten kann als man vor einer halben Stunde beabsichtigt hat.
Umstehend folgt das Muster einer Auktionsliste mit den „Conditions
of sale”, den Auktionsbedingungen.