Full text: XIV. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (14)

61 
üter in Kilogramm; per 160 Liter (la Charge de Marseille) in Kilo 
gramm („Marseiller Probe”) wird es nur mehr selten, vornehmlich für 
russischen Weizen angegeben. Die Prozentangaben neben den Qnalitäts- 
gewiehten bedeuten die zulässige Beimischung an anderen Substanzen 
(„Besatz”). 
2, Mehl. 
Die Mühlenindustrie Marseilles, die durch ungefähr 150 Mühlen in 
und um Marseille repräsentiert wird, ist bedeutend sowohl in der Mehl 
erzeugung (minoterie) als in der Grießerzeugung (semoulerie), Die beiden 
Branchen sind zu großem Teile vollkommen selbständig, indem sich 
besondere Produktionsstätten ihnen widmen. Ein beträchtlicher Teil der 
Industrie besteht aus Lohnmüllerei. 
Daß die Industrie zum größten Teile auf der Verarbeitung aus 
ländischen Weizens beruht, wurde schon auf S. 38 ausgeführt. Ebenso 
wurde schon erwähnt, daß sie zu großem Teile für Export arbeitet. 
Marseille exportierte im Jahre 1909 an Mehl 2,038.700 Meterzentner. 
Hiervon gingen gegen i / i nach Ägypten (947.954 Meterzentner) und der 
Türkei (429.945 Meterzentner). In dieser beherrschenden Bedeutung 
zweier Absatzgebiete, in denen sich eines Tages die Handelsverhältnisse 
verändern können, liegt eine große Gefahr für die Marseiller Industrie, 
auf die auch die Marseiller Handelskammer in ihrem Jahresberichte 
pro 1909 hingewiesen hat. Die nächstwichtigsten Absatzgebiete sind 
die Schweiz (144.953- Meterzentner) und Tunis (144.223 Meterzentner). 
Die Ausfuhr an Grieß betrug im Jahre 1909 380.526 Meter 
zentner. Sie hat gegen frühere Jahre eine starke Verminderung erfahren. 
Im Jahre 1906 war sie noch 558.003 Meterzentner. Eine stetige Ab 
nahme zeigt seit mehreren Jahren auch der Export nach dem^ gegen 
wärtig wichtigsten Absatzgebiete, der Schweiz 1 ). Ein großer 1 eil der 
Produkte der Grießmüllerei findet aber im eigenen Produktionsgebiete 
bei der bedeutenden und in steter Entwicklung begriffenen Teigwaren 
fabrikation Absatz und wird überdies in der Form der 1 eigwaren auch 
zum Export gebracht. Es wurden im Jahre 1909 6,554.700 Kilogramm 
Teigwaren ausgeführt. Große Quantitäten hiervon gehen insbesondere 
nach den Vereinigten Staaten von Amerika (1-457 Millionen Kilogramm), 
Belgien (0‘982 Millionen Kilogramm, Algier (0-722), England (0-663), 
Kanada (0'4). . 
Die Preise verstehen sich bei Mehl per 100 Kilogramm Brutto, 
inklusive einfachen Sack (une toile perdue), bei Grieß per 100 Kilo 
gramm Netto, exklusive Sack. In den Mehlnotierungen wird zwischen 
Mehl aus Hartweizen (ble dur) und aus Weichweizen (ble tendre) unter 
schieden. Die Preise für Abfälle und Kleie (issti.es et sons) sind per 
100 Kilogramm, meist Netto, ohne Sack erstellt. 
i) im tahre 1909 war die Ausfuhr an Grieß dorthin 135.300 Meter 
zentner gegen 176.000 Meterzentner im Jahre 1906. Der Jahresbericht der 
Marseiller Handelskammer sagt, daß den Ausfall des Exports von Marseille 
Italien an sich gerissen habe.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.