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Für den Faßdaubenimport nach Frankreich sind Cette,
Bordeaux und Marseille 1 ) die wichtigsten Handelsplätze.
Die österreichisch-ungarische Provenienz, die seinerzeit im fran
zösischen und speziell auch im Marseiller Daubengeschäfte vorgeherrscht
hatte, ist in den letzten Jahren auf ein Minimum zurückgedrängt
worden. Von einer Gesamteinfuhr nach Marseille im Jahre 1909 an
Eichendauben von 10.924 Tonnen waren auf Österreich-Ungarn nur
mehr 508 Tonnen entfallen, während die Vereinigten Staaten von
Amerika 4938 Tonnen, Rußland 4721 Tonnen, Rumänien 591 Tonnen
geliefert hatten. Größere Mengen werden von Österreich an Buchen
dauben bezogen 2 ). Auch der Import an Kastanienholzdauben aus
Italien befindet sich in einem ständigen Rückgänge. — In früheren
Jahren war das amerikanische Geschäft dadurch behindert, daß die
amerikanischen Lieferanten die verlangten Dimensionen nicht ein-
halten wollten, was sich aber allmählich gebessert hat. Es wird
auch die Qualität der amerikanischen Dauben, obwohl das amerika
nische Eichenholz nicht von so feiner Struktur wie das österreichisch-
ungarische sein soll, heute schon gerühmt. Amerika liefert besonders
viel lange, zum Teil auch rohe Dauben (douelles brutes). Sehr gute
Qualitäten kommen von Rußland, das lange Faßdauben durch Sägen
erzeugt.
Marseille importiert endlich auch orientalisches und über
seeisches Tischlereiholz und sonstige exotische Hölzer, wenn
es für diese auch hinter Le Havre weit zurücksteht. Es kommt Eben
holz von Indien, Madagaskar, Mozambique (von hier Grenadillholz
[grenadille], das nicht ganz schwarz ist und für Musikinstrumente
verwendet wird), Palisander aus Indien und Madagaskar, Mahagoni
und Okume (falsches Mahagoniholz) von Westafrika, Zedernholz, Teak
holz von Siam, Quebracho vom La Plata, Buchs- und Ebenholz von
Venezuela etc.
Die Holzimporteure beziehen vom Auslande regelmäßig definitiv
gekaufte Ware — Konsignationen sind nicht üblich 8 ) — und verkaufen an
die kleineren Holzhändler und großen Werkstätten, beziehungsweise
Binder. Beim Einkäufe wird zumgroßenTeile nach den Verkaufsusancen der
Bezugsländer abgeschlossen (so bei österreichisch-ungarischen Dauben
nach österreichisch-ungarischer Usance, bei Weichholz von Schweden.
Norwegen, Finnland per Standard usf.). Nach Marseiller Usance wird
Bauholz gewöhnlich per Kubikmeter, Parketten und einzelne Sorten von
Dielen per Quadratmeter, Tischlereihölzer vielfach per Dutzend (von
1) Der Bedarf für Ölfässer ist sehr klein, weil man in der Ölindustrie
hauptsächlich die entleerten Cotton-Ölfässer, die von den Seifenfabriken ver
kauft werden, und Petroleumfässer venvendet, anderseits neue Ölfässer im
Inlandsgeschäfte immer wieder zurückgeliefert werden.
2) Von den 2563 Tonnen Import an „anderen” Dauben, die die Statistik
aufweist, kamen 1495 Tonnen von Österreich-Ungarn.
s) Holzauktionen, die man in Nachahmung der Havreser Auktionen
einzuführen versucht hat, haben nicht reüssiert.