Full text: XV. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (15)

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tend, das Länder von so verschiedenen Kulturstufen, von so ver 
schiedenen geographischen und klimatischen Verhältnissen und 
von so verschiedener Bauweise umfaßt. 
Die Referenten für den VI. internationalen Kongreß für Vor 
sicherungswissenschaft in Wien haben übereinstimmend die Not 
wendigkeit betont, die Zivilrisiken für die Statistik weiters zu 
scheiden in solche* mit städtischem und solche mit ländlichem 
Charakter, wobei erforderlichenfalls die ersteren noch weiter 
nach städtischen Tarifklassen, die letzteren nach Klein- umLGroß- 
grundbesitz und nach Bezirksklassen gruppiert verden können. 
Horst gibt auf Grund der langjährigen Beobachtung eines 
o-roßen Geschäftsstockes an, daß sich die Gefahr des ländlichen 
Risikos fast fünfmal so hoch stelle, als die des städtischen 
Risikos. 
Wenn alle Versicherungssummen und Schäden von Zivil- 
risiken auf Ortsbögen, von Risiken des Großgrundbesitzes auf 
besonderen Domänenbögen und von Fabriksrisiken auf Fabriks 
bögen eingetragen werden, so läßt sich die bisher besprochene 
Gliederung des statistischen Materials mit Leichtigkeit durch 
gruppenweise Zusammenfassung der Orts-, Domänen- und Fabriks 
bögen erreichen. Alle weiter erforderlichen Daten müssen auf den 
Bögen selbst ausgewiesen werden. 
Die Tarifbildung für Zivilrisiken verlangt nun weiters eine 
getrennte Beobachtung von Gebäuden und Fahrnissen, wobei die 
Gebäude wieder nach harter und weicher Dachung, die Fahrnisse 
nach Lagerung unter harter Dachung, weicher Dachung und im 
Freien unterschieden werden. Die Fahrnisse in städtischen Zivil 
risiken pflegt man in häusliches Mobiliar und Waren, die Fahr 
nisse in ländlichen Zivilrisiken in lebendes Inventar, totes Inventar 
und Ernteprodukte einzuteilen. 
Es dürfte von Interesse sein, auf Grund der schon erwähnten 
amtlichen Publikationen die Verhältniszahlen der Bedarfsprämien 
für zivile Gebäude und Fahrnisse getrennt nach harter und 
weicher Dachung zu betrachten. Wir finden als Verhältniszahlen: 
2.059 
2.603 
14.703 
11.374 
für Gebäude unter harter Dachung 
„ Fahrnisse >• 
„ Gebäude „ weicher „ 
„ Fahrnisse B „ „ 
Ist schon die außerordentliche Gefahrssteigerung der Ver 
sicherungen unter weicher Dachung gegenüber jenen unter harter 
Dachung lehrreich, so ist es ferner auffallend, daß unter hartoi 
Dachung die Fahrnisse, unter weicher Dachung die Gebäude die höhere 
Gefahr aufwoisen. Das erstere findet in den Waren- und V orrats- 
versichorungen seine Erklärung, indes die hohe Gefahr der Gebäude 
mit weicher Dachung darin begründet ist, daß das hochwertige 
Dach in der Regel total vernichtet wird, indes der Inhalt doch 
zum Teil gerettet werden kann.
	        
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