Full text: XV. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (15)

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behält das Bestellbureau denjenigen, der den Namen des Kunden 
trägt, zurück und gibt von den beiden anderen Exemplaren je 
eines an das Materialmagazin und die mit der Durchführung der 
Arbeit betraute Werkstätte weiter. Da die Verkaufsabteilung den 
eingelaufenen Auftrag sofort mit einer Bestellnummer versieht und 
die 4 Fabriksbestellscheine, sowie alle weiteren für diese Ordre 
noch erforderlichen Belege dieselbe Nummer erhalten, ist die 
Identität der Ordre in allen Stadien festgestellt. Ist die Neu 
anfertigung des Gegenstandes notwendig, so hat das Material 
magazin vor allem zu konstatieren, ob das benötigte Rohmaterial 
vorhanden ist und die eventuell erforderlichen Nachbestellungen 
sofort zu veranlassen, indem es dem Einkaufsbureau den neu 
eingetretenen Bedarf bekannt gibt. Das einlangende Material wird, 
wenn es sich um eine Erzeugung handelt, die vielerlei Artikel 
und infolgedessen auch vielseitigen Materialbedarf umfaßt, wenn 
möglich sofort mit der auf dem Bestellschein befindlichen Kom 
missionsnummer versehen und auf diese Weise eine anderweitige 
Verwendung, die den Fortgang der Fabrikation aufhalten könnte, 
verhindert. Das Material verbleibt im Magazin, bis die mit der 
Fabrikation des Gegenstandes beschäftigte Werkstätte es anspricht. 
Kann eine Bestellung aus den Lagerbeständen effektuiert werden, 
so vereinfacht sich der Vorgang; der Bestellschein erhält in der 
Kolonne „Ausführungsvermerk” den Zusatz „vom Vorrat”, gelangt 
ins Magazin, das die Expedition der Ware nach erfolgter Kon 
trolle, ob dieselbe nicht durch die Einlagerung gelitten hat, 
veranlaßt. 
Die Werkstätte hat, wie früher erwähnt, von dem Bestell 
bureau ein Exemplar des Bestellscheines erhalten; mit demselben 
wurden ihm aber gleichzeitig noch übergeben: die notwendigen 
Materialentnahmescheine und die Arbeitsscheine. Die ersteren bilden 
die Legitimation zur Entnahme des notwendigen Materials aus 
dem Magazin, die letzteren die Anweisung zur Durchführung der 
Arbeit und gleichzeitig den Beleg für die Lohnforderung des 
Arbeiters. Die Materialentnahmescheine werden im Bestellbureau 
auf Grund der Aufzeichnungen der Stückliste herausgeschrieben. 
Die Arbeitsscheine weisen die durchzuführende Arbeit — und 
zwar gesondert für jede Manipulation, die von einer anderen 
Arbeitskategorie durchgeführt werden muß, an. 
Bestellschein, Materialentnahmescheine und Arbeitsscheine 
tragen dieselbe Ordrenummer; der Meister verteilt die Arbeit 
unter seine Leute und trägt die Übernahme der Arbeit auf der 
Rückseite des Bestellscheines ein; mit ihren Materialentnahme 
scheinen begeben sich die Arbeiter ins Magazin, wo ihnen. das 
benötigte Rohmaterial ausgefolgt wird. Die Übergabe des Materiales 
wird sowohl auf dem Entnahmeschein als auch in dem im Magazin 
befindlichen Exemplar des Bestellscheines vermerkt; die Ein 
tragung ins Lagerbuch kann dann später auf Grund der Vermerke 
in den gesammelten Bestellscheinen erfolgen.
	        
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