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Beispiel eines Materialentnatuneselieines.
Anweisung. Ausfassung.
Menge
Gegenstand |j Tag
Menge
Gegenstand
Rückgabe
4 St.
Nickelbronze 1910
Stangen 14.IV.
35 lg., 8'5 0
4 St.
3-T hg
Nickelbronze
Stangen
50 lg., 8'5 0
19. IV. 1910,
4 Reste,
l'l hg.
Der sofortige Vermerk der Materialausgabe auf dem Bestell
schein hat auch den Zweck, die mehrmalige Ausgabe des Ma
teriales für eine und dieselbe Bestimmung zu verhindern. Hat der
Materialverwalter für eine bestimmte Ordre den Ausgang des be
treffenden Rohmateriales bereits vorgemerkt, so darf er unter
derselben Ordrenummer das gleiche Material nicht mehr aus
folgen. Hierdurch wird verhindert, daß die Werkstätte auf Grund
der Materialentnahmescheine Ersatzmaterial für bei der Erzeu
gung verdorbene Stücke anspricht und auf diese Weise den ent
standenen Schaden zu verbergen sucht.
In jedem geordneten Betriebe muß das Prinzip herrschen,
daß Ersatz für verdorbene Stücke mittels eigener, wenn möglich
durch die Farbe sofort erkennbarer Ersatzmaterialscheine an-
gesproehen wird. Durch diese Maßregel wird es der Betriebs
leitung möglich, auf Mängel in der Fabrikation und Mißstände in
den einzelnen Werkstätten aufmerksam zu werden und für Be
hebung derselben Sorge zu tragen. Anderseits kann eine richtige
Aufstellung der Betriebsunkosten nur dann stattfinden, wenn das
während der Erzeugung verdorbene Material gesondert ausgewiesen
wird, da dasselbe einen ganz beachtenswerten Faktor der General
unkosten bilden kann. Inwiefern die auf die Erzeugung unbrauch
barer Stücke aufgewendeten Löhne dem Betriebe zur Last fallen,
hängt von der Art desselben und von den mit den Arbeitern ge
troffenen Vereinbarungen ab; je unsicherer das Gelingen einer
Arbeit ist, desto eher wird sich der Unternehmer dazu verstehen
müssen, das Risiko für verdorbene Arbeit ganz oder teilweise auf
sich zu nehmen (z. ß. Glasfabrikation, Gießereien). Erfordert die
Herstellung eines und desselben Gegenstandes die Bearbeitung in
mehreren Werkstätten, so wird das Arbeitsstück stets vom Fa
briksbestellschein begleitet und von der nächstfolgenden Werk
stätte nur übernommen, wenn im Scheine der Vermerk des über
gebenden Meisters, daß das Arbeitsstück von ihm vor Weitergabe
gesehen wurde, vorhanden ist. Mit diesem Fabriksbestellschein
gelangt das fertige Produkt endlich zur Kontrollstation und, wenn
es dortselbst in Ordnung befunden wurde, in die Expedition oder,
bei Erzeugung von Vorratsware, in das Magazin der Fertigfabri
kate; letzteres trägt den Eingang in die bereits erwähnte Vorrats-