Full text: XV. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (15)

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geringer, als bei schwerer absetzbaren Gegenständen, die eine 
intensivere Arbeit bei der Kundschaft, mehr Verkaufspcrsonal, 
mehr Reklame, mehr Korrespondenz etc. erfordern. Noch kom 
plizierter wird die Frage der Aufteilung der durch die Leitung 
des ganzen Unternehmens entstehenden Kosten sein: Gehälter der 
Betriebsleitung, der Direktion, eventuelle Tantiemen an Geschäfts 
führer, Verwaltungsräte, Repräsentationsspesen etc. 
Für diese Art von Unkosten ist eine halbwegs genaue 
rechnungsmäßige Aufteilung auf die einzelnen Erzeugungsgruppen 
nur in den seltensten Fällen möglich und man greift daher fast 
überall zu dem Ausweg, die Aufteilung nach Quoten vorzunehmen, 
die erfahrungsgemäß dem ungefähren Aufwand der einzelnen 
Gruppen entsprechen. 
Die Summe der mittelbaren Selbstkosten wird sich daher 
zusammensetzen: 
a) aus dem für jede Betriebsabteilung genau festgestellten Teil 
betrag, 
b) aus der approximativ bestimmten Quote der auf die einzelnen 
Betriebsabteilungen nicht aufteilbaren Spesen. 
Im nachstehenden wird ein Beispiel der nach obigen Grund 
sätzen erfolgten Aufteilung der mittelbaren Selbstkosten gegeben. 
(Siehe Beispiel: Aufteilung der mittelbaren Selbstkosten nach Er 
zeugungsgruppen auf Seite 226 und 227.) 
Durch diese Aufteilung nach Erzeugungsgruppen erhält man 
den von einer j eden Betriebsabteilung zu tragenden Anteil an den 
mittelbaren Selbstkosten; nun muß noch ein leicht verwendbarer 
Schlüssel gefunden werden, um den Anteil eines jeden in dieser 
Betriebsabteilung erzeugten Stückes festzusetzen. Der beste Maß 
stab für den Wert einer Arbeit sind die auf ihr lastenden produk 
tiven Löhne. Zu diesen produktiven Löhnen werden die mittelbaren 
Selbstkosten ins Verhältnis gebracht; die Zahl, welche angibt, wie 
viel mittelbare Selbstkosten auf eine Einheit der innerhalb eines 
bestimmten Zeitraumes in einer bestimmten Betriebsabteilung ge 
zahlten produktiven Löhne entfallen, heißt Regiefaktor; er wird 
gewöhnlich in Perzenten der Lohnsumme angegeben. 
Um zum tatsächlichen Selbstkostenpreis eines Fabrikates zu 
gelangen, muß daher zum Werte des Rohmateriales und der pro 
duktiven Löhne ein Betrag hinzugefügt werden, der den auf 
gewendeten mittelbaren Selbstkosten entspricht und durch Multi 
plikation des Regiefaktors mit der Summe der produktiven Löhne 
gefunden wird. 
Die Kalkulation eines Fabrikates ist in dem folgenden Bei 
spiel veranschaulicht. (Siehe Beispiel: Selbstkostenrechnung einer 
Dampfstrahlpumpe auf Seite 228.) 
Wie bereits erwähnt, wird dor Regiefaktor für eine Erzeugungs 
periode auf Grund von Daten berechnet, die dem vorhergehenden 
Zeitabschnitte entnommen sind: den im letzten Jahre, Halbjahr, 
Monat gezahlten produktiven Löhnen, den für die gleiche Zeit
	        
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