Full text: XV. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (15)

Die Betriebsbuchhaitung in einem modernen Fabriks 
betriebe. 
Von Ivaroiine Kolm-Werner. 
Fabriken sind Unternehmen, die sieh mit der Erzeugung von 
Waren befassen, nicht bloß mit deren Verkauf. Die Fabriksbuch 
haltung hat die Aufgabe, einerseits den Betrieb (die Erzeugung) 
und anderseits den Vertrieb ziffernmäßig zur Darstellung zu bringen. 
Sie läßt sich demnach in zwei Teile scheiden: in die Betriebs 
buchhaltung und in die Verkaufsbuchhaltung (Geschäftsbuch 
haltung, Hauptbuchhaltung usvv.) die am besten vollständig getrennt 
voneinander zu führen sind, auch dann, wenn Fabrikation und Ver 
kauf am selben Orte vor sich gehen. 
Die Geschäftsbuchhaltung verbucht den Verkauf, ist also nach 
den für die Buchhaltung rein kaufmännischer Betriebe geltenden 
Grundsätzen zu führen. 
Die wichtigere Aufgabe fällt im Fabriksgeschäfte der Betriebs 
buchhaltung zu. Sie soll die Selbstkosten der Erzeugnisse bücher 
lich feststellen und damit die Vorkalkulation der technischen Ab 
teilung überprüfen, eventuell richtigstellen. Denn nur auf Grund 
der richtig ermittelten Selbstkosten kann der Fabrikant den Er 
folg seines Unternehmens sowie seine Konkurrenzfähigkeit richtig 
beurteilen. 
Im nachstehenden sei kurz eine Betriebsbuchhaltung skizziert, 
wie sie in modernen Fabriksbetrieben geführt wird und sich als 
zweckentsprechend erweist. 
Die Produktion umfaßt die Ausführung von Kundenaufträgen, 
Ausführung von Lagerarbeiten (Arbeit auf Vorrat) und endlich 
Regie arbeiten (Erhaltung von Gebäuden und Maschinen, Erzeugung 
von Werkzeugen, Versuche u. dgl.). Alle Arbeiten verursachen 
Kosten, die sich zusammensetzen aus Kosten des Materials, aus 
produktiven Löhnen und aus allgemeiner Regie. In der Betriebs 
buchhaltung müssen diese drei Faktoren exakt zur Darstellung 
kommen. Die Kosten des Materials und die Löhne sind buch 
halterisch zn fassen, der Anteil des Einzelproduktes an der all 
gemeinen Regie jedoch muß rechnerisch ermittelt werden und wird 
nach einem Schlüssel in der Regel auf Grund der produktiven 
Löhne aufgeteilt.
	        
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