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teilung des Betriebes nur die Daten zukommen zu lassen, deren
sie bedarf.
Auf Grund der Kommission wird das Material angesprochen
und die Arbeit verteilt, beides immer unter Bezugnahme auf die
Kommissionsnummer. Auf dem Kalkulationsbogen wird jeder
Materialaufwand, jeder für die betreffende Kommission gezahlte
Lohn systematisch geordnet verbucht, so daß bei noch nicht fertig
gestellten Kommissionen ein Blick auf den zugehörigen Bogen
erkennen läßt, in welchem Stadium der Produktion sich das Fabrikat
befindet und wo es zu suchen ist, ohne daß man nötig hat, im
Betriebe selbst zu recherchieren.
Ist die Kommission fertiggestellt, dann wird nach dem
fixierten Schlüssel die allgemeine Regie errechnet und zu den
effektiven Kosten an Material und Lohn zugeschlagen, der Bogen
in allen Teilen ausgefüllt und der Einheitspreis der Fabrikate
ermittelt.
Wir haben bisher die wesentlichen Vorarbeiten für die Be-
triebsbuchhaltung besprochen und wenden uns nunmehr dieser
selbst zu. Die erforderlichen Bücher sind ein Betriebsjournal und
ein Betriebshauptbuch, etwa noch eine Fabrikskassa, wenn Fabri
kation und Geschäftsführung örtlich geschieden sind. Die Betriebs
buchhaltung stellt den in einheitlichen Fabriksbuchhaltungen ge
führten kumulativen Fabrikationskonto dar. Die Skontren worden
durch die bereits besprochene Lagerkartothek ersetzt. In der
Betriebsbuchhaltung gelangen nur jene Geschäftsfälle zur Ver
buchung, welche den Betrieb (die Fabrikation) betreffen.
Die Geschäftsführung stellt dem Betriebe die Betriebsmittel,
und zwar immobile und mobile (Gebäude, Gleise, Maschinen,
Einrichtung, Werkzeuge usv'.) zur Verfügung, kauft das für den
Betrieb nötige Material (Roh- und Hilfsmaterial und Halbfabrikate
zur Verarbeitung), zahlt die Löhne und Gehalte und kommt für
alle sonstigen Erfordernisse des Betriebes auf. Die Betriebsbuch
haltung hat daher nur einen einzigen Kreditor — die Geschäftsbuch
haltung. Der Betrieb liefert aber auch alle seine Produkte nicht
direkt an die Konsumenten, sondern wieder an die Geschäfts
führung, welche sie veräußert. Die Betriebsbuchhaltung hat also
auch nur einen einzigen Abnehmer (I)ebitoi’), den Handel. Ent
weder werden für diese beiden Funktionen der Geschäftsführung
in der Betriebsbuchhaltung zwei Konten geführt, von denen eines
den Kreditor repräsentiert und „Hauptbuchhaltung”, „Geschäfts
führung”, „Zentrale” oder ähnlich bezeichnet ist; der andere stellt
den Debitor dar und ist „Handel”, „Verkauf” oder ähnlich über
schrieben. Beide Konten, die in der Bilanz in jedem Falle vereint
werden müßten, können auch in einem Konto geführt^ werden, der
für alle Leistungen der Geschäftsführung erkannt, für alle Emp
fänge derselben belastet wird.
Die Betriebsbuchhaltung findet mit ganz wenigen Sammel
konten ihr Auslangen, die beliebig spezialisiert werden können,
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