Full text: XV. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (15)

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Ala Fällungsmittel dienen Weingeist, Benzol, Ligroin, Tetra- 
chl orkohlenstof f. 
Zelluloseazetat ist das beste Mittel zum Isolieren für elek 
trische Leitungen. Dieselben können dadurch, daß man den Kupfer 
draht mit Azetatzelluloselösung bestreicht, viel dünner hergestellt 
werden, so daß auch das Gewicht bedeutend herabgemindert wird. 
B. Die Nitriersäuren. 
Nitriert wird ausschließlich durch Salpetersäure (N0 3 H), die 
die charakteristische Gruppe N0 2 enthält, welche man als Nitro- 
gruppe bezeichnet. An Stelle eines Wasserstoffes in der organi 
schen Verbindung tritt nun die Nitrogruppe ein. Je mehr Wasser 
stoffe durch Nitrogruppen vertreten sind, desto explosiver wird 
die Verbindung. Da nun bei der Nitrierung Wasser gebildet wird, 
nach dem Schema 
C x H y _! O z H + NO,. OH = C x Ily—i (N0 2 ) O z -f H 2 O, 
so würde dadurch die Salpetersäure, die zum Nitrieren verwendet 
wird, verdünnt werden, so daß eine Nitrierung nicht möglich 
wäre, besonders wenn man mehrere Nitrogruppen einführen will. 
Um das entstandene Wasser zu binden, wird der Salpetersäure 
Schwefelsäure (H 2 S0 4 ) beigegeben. Es besteht also die Nitriersäure 
aus 40 Prozent Salpetersäure, 56 Prozent Schwefelsäure und 4Pro 
zent Wasser. 
Im Jahre 1906 wurden 1,003.100 Tonnen Salpetersäure und 
1,281.200 Tonnen Schwefelsäure produziert. Von dieser Produktion 
brauchte die Zelluloidindustrie 0'31 Prozent Salpetersäure und 
0-33 Prozent Schwefelsäure. 
C. Kampfer (C 10 H 16 O). 
Der Kampfer wird in Japan (Hainau und Formosa) sowie 
in Südchina aus dem ätherischen Kampferöl gewonnen, dessen 
festen Bestandteil er bildet. Er findet sich im Kampferbaume 
(Laurus Camphora), der auf Formosa ganze Wälder bildet und 
heißt deshalb auch Laurineen oder Japankampfer. 
Der Kampfer ist hauptsächlich im Holze und in der Rinde 
enthalten. Ein Baum liefert ungefähr 10 Kilogramm Kampfer. Der 
Stamm und die Äste des Baumes werden in Japan in kleine Stücke 
zerschlagen und die Holzstückchen werden oft noch in ganz pri 
mitiver Weise mit Wasser gekocht. Mit den Wasserdämpfen geht 
der Kampfer über, der in eigenen Gefäßen aufgefangen wird. Aus 
dem Rohöl kann man dem Kampfer durch Ausfrieren, Auspressen 
und Ausschleudern gewinnen. Zumeist wird es so gemacht, daß 
der aus dem Rohöl sicH abscheidende Kampfer, um ihn vom 
Öl zu befreien, in Wannen gebracht wird, wo dann das Öl abläuft, 
was aber lange Zeit (8 bis 9 Monate) dauert. Gegenwärtig destilliert 
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