Full text: XV. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (15)

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ie erhebt, kann man die vielseitige Anwendbarkeit dieses schönen Ma 
il- terials schließen und man kann auch daraus ersehen, wie vielerlei 
;n Industrien an den Fortschritten in der Zelluloidindustrie inter- 
:h essiert sind. 
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In der Rohzelluloidfabrik sind es stets Großbetriebe, da nur 
diese konkurrenzfähig sind, während die Zelluloidwarenfabriken 
selbst als kleinste Betriebe lebensfähig und oft sehr rentabel sind. 
Man findet da Arbeitsstätten mit nur 4 Arbeitern und Betriebe, 
die mittels Kraft (Dampf, Elektrizität) arbeiten und deren Ar- 
beiterzahl bis 50 steigt. Etablissements, die 100 Arbeiter und 
mehr haben, sind in der Zelluloidwarenfabrikation selten. 
Wie in den meisten modernen Industrien die Arbeitsteilung 
in weitgehendster Weise eingeführt wurde, ist dies auch in der 
Zelluloidindustrie der Fall. Früher mußte jeder Schlosser seinen 
Schlüssel oder ein Schloß fertig machen und ebenso jeder Kamm 
arbeiter seinen Kamm. Jetzt fertigt man doublierte Kämme auf 
eigenen Maschinen und Vorrichtungen und die Arbeit zerfällt in 
13 Manipulationen, die jede von einer Person verrichtet wird. Aber 
dadurch ist auch die Leistungsfähigkeit des einzelnen und die Voll 
kommenheit des Produktes sehr gestiegen. Heute vermag eine 
Person 10 Universal-Kammsägemaschinen zu bedienen und zu be 
aufsichtigen, von denen jede einzelne 6 Kämme gleichzeitig herstellt. 
Während man früher an einem Arbeitstage zu 12 bis 13 Stun 
den gerechnet, nur 60 bis 72 Stück Frisierkämme hersteilen konnte, 
die den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügen würden, aber 
trotzdem zirka 14 Mark gekostet haben, vermag man heute, bei 
lOstündigem Arbeitstage 5 bis 6 Groß (720 bis 864 Stück) her 
zustellen, die tadellos sind und nur 6 bis 7 Mark kosten. Man 
kann also jetzt um den halben Preis bei 5 /6 der früheren Arbeits 
zeit durchschnittlich die zwölffache Warenmenge herstellen. 
Dabei hat sich die soziale Stellung und der Verdienst des 
einzelnen bedeutend gehoben. 
Im Jahi’e 1860 mußte ein Kammacher von 5 Uhr früh bis 
7 Uhr abends fast ohne Unterbrechung arbeiten, um 12 Mark pro 
Woche zu verdienen. Heute verdient er in 10 Stunden bis 28 Mark 
pro Woche. Es hat also keine besondere Berechtigung, wenn man 
noch jetzt immer auf die gute alte Zeit verweist. 
Zaponlack, 
Darunter versteht man eine Lösung von Zelluloid in Azeton, 
Amylazetat, Äther oder absoluten Alkohol. Es sind farblose Flüssig 
keiten, die nach dem Verdunsten des Lösungsmittels ein äußerst 
dünnes Häutchen von Zelluloid zurücklassen und dadurch vor der 
Einwirkung der Atmosphärilien, besonders Metalle vor dem An 
laufen und Oxydieren schützen. Sie haben den großen Vorzug 
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