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vielfacher Anwendbarkeit, wie das Zelluloid, aus dem sie hergestellt
sind, zumal sie den Charakter des Materials nicht verändern. Sie
können auf aufsaugenden Stoffen (Gewebe, Leder, Holz) oder auf
nichtaufsaugenden (Metalle) verwendet werden. Insbesondere das
unter dem Namen Zaponlack im Handel vorkommende Produkt
findet als Metallack ausgedehnte Anwendung; da es, entgegen allen
anderen Lacken, auf blanken Metallen kein Farbenspiel her
vorruft.
Solche Produkte kommen auch unter anderen Namen, wie
Brassoline, Kristalline, Viktorialack in den Handel.
Galvanolack.
Es ist dies ein Zelluloidlack, der Metallpulver eingerührt
enthält und als Ersatz für galvanische Niederschläge dienen soll.
Er zeichnet sich durch noch größere Widerstandsfähigkeit gegen
atmosphärische Einwirkungen aus, als der Zaponlack.
Pegamoid (Kunstleder).
Man versteht darunter aus Papier oder Gewebe bestehende
Materialien, die man durch Bestreichen oder Tränken mit Zelluloid
lösungen wasserdicht gemacht hat, die verschiedene Färbungen
aufweisen und denen man durch Prägung ein lederartiges Aus
sehen geben kann. Je nach der verwendeten Unterlage, der Dicke
der Schichte, der verschiedenen Färbung, kann man das Pegamoid
verschieden anwenden. Um Kunstleder herzustellen, benützt man
Zelluloidabfälle der Zelluloidwarenfabriken. Dieselben werden
zuorst sortiert (hell und dunkel), dann in geschlossenen Gefäßen
unter stetem Rühren in 94% Alkohol aufquellen gelassen, wobei
zumeist eine Zugabe von Rizinusöl erfolgt, um den Lack ge
schmeidiger zu machen. Man verwendet für 1 kg Zelluloid 5 l
Spiritus und gibt auf 100 Teile der Masse 6 bis 12 Teile Mineral
farbe, die man mit Rizinusöl angerührt hat, seltener Teerfarb
stoffe. Die Masse wird dann durchgerührt, bis sie völlig homogen
ist lind dann durch einen dünnen Spalt durchgepreßt. Das Auf
trägen der Masse auf die vorgefärbte Unterlage kann durch
Walzen erfolgen, wobei Abstreichmesser den Überschuß weg
nehmen. Die Ware wird dann durch Schlitze in Heizkammern
eingeführt, wobei ein Ventilator die Alkoholdämpfe abführt. Diese
durchstreichen Kühler und können zu 80% zurückgewonnen
werden. In den Trockenkammern trocknet die Ware. Die Im
prägnierung kann nicht durch einmaliges Bestreichen erfolgen,
sondern es werden stets mehrere Lagen aufgestrichen, zuerst
dünnere, dann die dickeren. Die mittleren Schichten sind reicher
an öl als die äußeren. Dieses Produkt, das sich durch Biegsam
keit auszeichnet, wird kalandriert, wobei die Ware Hochglanz an
nimmt. Nun werden die Narben eingepreßt. Dazu benützt man