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eine durch Dampf heizbare Walze, die die Narbe eingraviert
enthält und eine Papierwalze. Zwischen beiden geht das Produkt
hindurch. Man hat verschiedene andere Imprägnierungen, die
durch Viskose, Kautschuklösungen, Lösungen von Zellulose in
Kupferoxydammoniak bewirkt werden können.
Das Kunstleder hat sich in der Galanterieindustrie statt des
Naturleders zur Herstellung von Taschen aller Art (Reise-,
Damen-und Aktentaschen), sowie Portemonnaies sehr eingebürgert.
Ebenso verwendet man es in der Möbel- und Tapetenindustrie.
Auch in der Buchbinderei ersetzt das Kunstleder vielfach das
Wachstuch als Einbanddecke. Selbst in der Schuhindustrie wird
das Kunstleder verwendet und zwar als Innenmateriale für
Lederfutter, Brandsohlen, ferner werden Reisekoffer und Kästchen
verschiedener Form und Verwendung mit Kunstleder überzogen.
Die Ersatzstoffe des Zelluloids.
A. Galalith (Milchstein).
Der Name Galalith kommt von gala (Milch) und lithos (Stein).
Man vermag unter gewissen Umständen aus dem Käsestoff der
Milch gleichfalls plastische Massen herzustellen, die dem Hart
gummi und Zelluloid ähnlich sind.
Entrahmte Kuhmilch wird behufs Ausscheidung des Kaseins
zum Gerinnen gebracht. Bereits im Jahre 1896 hat Schönfeld
gezeigt, daß, wenn man Kasein mit Sodalösung oder anderen
alkalischen Mitteln versetzt, man unter geeigneten Umständen
Massen erhalten kann, die sich durch Behandlung mit Dampf in
Formen pressen lassen, und dann sehr hart werden. Das durch
Lab oder Säuren ausgefällte Kasein bildet in trockenem Zustande
eine bröckelige, gelblichweiße Masse. Wird diese sehr fein ge
pulvert und mit alkalischen Flüssigkeiten versetzt, so löst sie
sich nur unvollkommen auf. Man kann jedoch klare Lösungen
erhalten, wenn man das technische Kasein mit der 13faehen
Wassermenge versetzt und ziemlich viel Ätznatron zugibt. Die
Verunreinigungen setzen sich als Aveißliche schleimige Masse ab
und können abgeschieden werden. Aus der reinen Kaseinlösung
erhält man durch Zusatz von Säuren einen Niederschlag von
ganz reinem Kasein, der im getrockneten Zustand durchsichtig
und hart ist und sich zu künstlichem Bernstein und Jet ver
arbeiten läßt (Patent von Spitteier, Prien, Bayern). Spitteier
nahm dann mit Krische (Hamburg) ein Patent, um hornartige
Massen herzustellen.
Nach demselben wird das Kasein durch Pressen wasserfrei
gemacht, wobei es gleich in gewünschte Formen gebracht werden
kann. Das Produkt hat in reinem Zustande durchsichtige Be-
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