Full text: XV. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (15)

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Dieses Textilmaterial hat den Nachteil, daß es ein großes 
*'*■?*» Gewicht hat, ziemlich hart und wenig biegsam ist 
und daß sich ferne Bilden daraus nicht herstellen lassen ° Außer- 
fl T f , die ™ ittels Lahne erzeugten Fäden rauh, sie verschieben 
sich aut dem Kernfaden oder wickeln sich leicht ganz ab sie 
haben scharfe Kanten, so daß sie bei der Verarbeitung die be 
nachbarten Gewebefaden leicht zerschneiden. Diese Fehler treten 
bei den cyprischen Fäden nicht so hervor. Sie sind leichter 
lassen sich auch feiner herstellen, sie sind weicher und biegsamer 
abei auch viel teurer. Die Bewicklung löst sich bei beiden leicht 
at> und beide Arten von Fäden werden an der Luft da sie 
schwarz werden, unansehnlich. Daher auch die daraus hergestellten 
Gewebe, da sie ja mit der Luft dauernd in Berührung bleiben. 
Die Baykogarne stellt man her, indem man einen Kernfaden 
beliebiger Herkunft nach einem besonderen Verfahren mit einer 
metallisch glanzenden Schichte überzieht. Der aus Baumwolle oder 
M r fuS lte Kernfaden wir(1 mit einer Celithlösung getränkt, 
in der Metallbronze suspendiert ist. Dadurch ist dies Metall in einer 
Losung eingeschlossen und haftet auch fest an den Fasern des Kern- 
adens, das den Faden gleichmäßig bedeckt und natürlich durch 
moLn 0h ! I aC c. V 1 0r der Einwirku ng der Luft geschützt ist. Da 
durch ist das Schwarzwerden beim Gebrauch vermieden Da auf 
diese Art jede Oxydationsmöglichkeit ausgeschlossen ist, so hat 
man , f ™ oht y notwendig Edelmetalle anzuwenden, sondern ver 
wendet iur Goldfaden verschieden zusammengesetzte Kupfer- 
legierungen, für Silberfäden Legierungen weißer Metalle. Bei den 
ieomschen Garnen, die längere Zeit der Oxydation widerstehen 
. lst ^? an genötigt, Edelmetalle anzuwenden, welche aber im 
Laute der Zeit auch anlaufen und nach längerer Dauer schwarz 
werden. Die Fabrikation der Baykogarne ist, weil sie mit unedlen 
Metallbronzen ausreicht, bedeutend billiger, ohne daß dadurch 
die Schönheit beeinträchtigt wird. Man kann außer den Metall- 
fr™ 31 m d6D v ® r - s chiedensten Metallfärbungen auch Garne mit 
herstel en, indem man den Kernfaden zuerst färbt und 
außerdem auch den zum Überziehen dienenden Lösungen Farb 
stoll' zusetzt. 
Man erhält auf diese Weise Garne, die sehr schöne Effekte 
Leiern, besonders wenn sie mit anderen Materialien verwebt 
ot er verstickt werden. Sehr geeignet erweist sich dafür die Mitver- 
arif tung der Kunstseide. Man kann dem Baykogarne auch Hoch 
glanz verleihen, wenn man es kalt oder warm kalandriert. 
rw. T i0 Je B , dor . glat * en 0berfläche eignet es sich für alle Zweige 
dei Textilindustrie, Stickerei, Weberei, Wirkerei und Strickerei 
sowohl im Hand- als auch im Maschinenbetrieb. 
In Brüssel werden aus solchen Materialien bereits Schals 
Stickereien und Blusenstoffe, in St. Gallen werden Stickereien, in 
eutschland Mobeistoffe und Borten, in Paris die verschieden 
artigsten Posamente und Gewebe verfertigt.
	        
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