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Dieses Textilmaterial hat den Nachteil, daß es ein großes
*'*■?*» Gewicht hat, ziemlich hart und wenig biegsam ist
und daß sich ferne Bilden daraus nicht herstellen lassen ° Außer-
fl T f , die ™ ittels Lahne erzeugten Fäden rauh, sie verschieben
sich aut dem Kernfaden oder wickeln sich leicht ganz ab sie
haben scharfe Kanten, so daß sie bei der Verarbeitung die be
nachbarten Gewebefaden leicht zerschneiden. Diese Fehler treten
bei den cyprischen Fäden nicht so hervor. Sie sind leichter
lassen sich auch feiner herstellen, sie sind weicher und biegsamer
abei auch viel teurer. Die Bewicklung löst sich bei beiden leicht
at> und beide Arten von Fäden werden an der Luft da sie
schwarz werden, unansehnlich. Daher auch die daraus hergestellten
Gewebe, da sie ja mit der Luft dauernd in Berührung bleiben.
Die Baykogarne stellt man her, indem man einen Kernfaden
beliebiger Herkunft nach einem besonderen Verfahren mit einer
metallisch glanzenden Schichte überzieht. Der aus Baumwolle oder
M r fuS lte Kernfaden wir(1 mit einer Celithlösung getränkt,
in der Metallbronze suspendiert ist. Dadurch ist dies Metall in einer
Losung eingeschlossen und haftet auch fest an den Fasern des Kern-
adens, das den Faden gleichmäßig bedeckt und natürlich durch
moLn 0h ! I aC c. V 1 0r der Einwirku ng der Luft geschützt ist. Da
durch ist das Schwarzwerden beim Gebrauch vermieden Da auf
diese Art jede Oxydationsmöglichkeit ausgeschlossen ist, so hat
man , f ™ oht y notwendig Edelmetalle anzuwenden, sondern ver
wendet iur Goldfaden verschieden zusammengesetzte Kupfer-
legierungen, für Silberfäden Legierungen weißer Metalle. Bei den
ieomschen Garnen, die längere Zeit der Oxydation widerstehen
. lst ^? an genötigt, Edelmetalle anzuwenden, welche aber im
Laute der Zeit auch anlaufen und nach längerer Dauer schwarz
werden. Die Fabrikation der Baykogarne ist, weil sie mit unedlen
Metallbronzen ausreicht, bedeutend billiger, ohne daß dadurch
die Schönheit beeinträchtigt wird. Man kann außer den Metall-
fr™ 31 m d6D v ® r - s chiedensten Metallfärbungen auch Garne mit
herstel en, indem man den Kernfaden zuerst färbt und
außerdem auch den zum Überziehen dienenden Lösungen Farb
stoll' zusetzt.
Man erhält auf diese Weise Garne, die sehr schöne Effekte
Leiern, besonders wenn sie mit anderen Materialien verwebt
ot er verstickt werden. Sehr geeignet erweist sich dafür die Mitver-
arif tung der Kunstseide. Man kann dem Baykogarne auch Hoch
glanz verleihen, wenn man es kalt oder warm kalandriert.
rw. T i0 Je B , dor . glat * en 0berfläche eignet es sich für alle Zweige
dei Textilindustrie, Stickerei, Weberei, Wirkerei und Strickerei
sowohl im Hand- als auch im Maschinenbetrieb.
In Brüssel werden aus solchen Materialien bereits Schals
Stickereien und Blusenstoffe, in St. Gallen werden Stickereien, in
eutschland Mobeistoffe und Borten, in Paris die verschieden
artigsten Posamente und Gewebe verfertigt.