Full text: XVII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (17)

84 
unschwer daraus abzuleiten. Dabei ist obige Relation gar nicht 
so exorbitant teuer, bestehen doch gegenwärtig Taxen, wie z. B. 
K 5‘50 (5'75) das Wort nach . . . China 
K 6'05 „ „ , ... Japan 
K 9-68 „ „ „ . . . . Haiti 
etc. 
Daß die Raten durch die Vervollkommnung der Kabelher- 
stellungs- und Lageverfahren, sowie in der letzten Zeit auch durch 
den Konkurrenzkampf neuer Linien stark gedrückt wurden und gewiß 
noch weiter sinken werden, ist richtig, aber allzuweit kann die 
Verbilligung wohl aus technischen Gründen nicht mehr gehen. 
Die Herstellungs- und Legekosten, die jetzt mit zusammen durch 
schnittlich Mk. 2400') pro 1 km Kabellänge angenommen werden, 
können sich schon deshalb nicht bedeutend verbilligen, weil die 
Anforderungen an die Sprechgeschwindigkeit der Kabel (gegen 
wärtig bei langen Strecken 150 bis 170 Buchstaben pro Minute, 
bei küi’zoren bis zu 300) immer größer werden; damit wächst die 
Dimensionierung der Kabel, der Verbrauch an Kupfer wie an 
Guttapercha und besonders bei letzterem bisher unentbehrlichem 
Material ist eine Preisermäßigung nicht abzusehen. Ob in den 
Unterhaltungskosten (jetzt ungefähr Mk. 76 pro 1 km jährlich) noch 
wesentliche Reduktionen zu gewärtigen sind, ist ebenfalls fraglich, 
gewiß aber können diese sich mit den bisher eingetretenen nicht 
entfernt messen, denn es ist eine naturgemäße Erscheinung 
bei jeder Entwicklung auch in der Technik, daß sie im Anfangs- 
Stadium am intensivsten fortschreitet und dann nach und nach 
verflacht. Dasselbe gilt auch bezüglich der Steigerung in der 
Lebensdauer der Kabel, die im Durchschnitt mit 40 Jahren für 
Tiefsee und 25 Jahren für Küstenstrecken angegeben wird. Was 
endlich die Betriebskosten betrifft, so erscheint es gleichfalls sehr 
zweifelhaft, ob günstigere Ziffern als die gegenwärtigen, zirka 
69 Mk. pro 1 km jährlich, zu erzielen sein werden. 
Jedenfalls ist für die Entwicklung der Codes ein Gegen 
gewicht gegen die Ratenverbilligung in der Zunahme des Übersee 
handels gelegen, und zwar in folgender Weise: Die Rentabilität 
eines Codes richtet sich ja nicht nur nach der Kabelrate in der 
Relation, für die er bestimmt ist, sondern sie ist auch durch die 
Intensität seines Gebrauches bedingt. Für die Stärke der Verwen 
dung im einzelnen Betriebe ist nun die Intensität des Welthandels 
zwar kein direktes Maß, aber ein Zusammenhang kann nicht ge 
leugnet werden in dem Sinne, daß eine Steigerung der letzteren 
auch eine Erhöhung der ersteren mit sich bringt. Es ist daher 
nicht ungerechtfertigt, wenn man in die obige Formel „Rentabilität 
gleich Kabelrate mal Intensität der Verwendung” statt dieser im- 
- •) Die Daten nach Dr. M. Roscher „Die Kabel des Weltverkehrs”. Berlin, 
Puttkammer &. Mühlbrecht.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.