Full text: XVII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (17)

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aussprechbar die Codeworte sind, desto leichter unterlaufen dem 
Telegraphierenden Fehler. Jeder, der je mit einem schlechten Code, 
dessen Worte schlecht aussprechbar sind, gearbeitet hat, wird die 
psychologische Erfahrung an sich gemacht haben, wie ungleich 
schwieriger die Übertragung Buchstabe für Buchstabe ist, als 
die von klingenden Silben. Es wird deshalb der Beamte beim 
Telegraphieren in seiner Muttersprache am wenigsten Fehler 
machen. Je mehr sich die Codeworte von den Gesetzen dieser 
Sprache entfernen, desto häufiger werden die Fehler oder Tele 
grammverstümmelungen werden, ein Umstand, der vielleicht 
wert wäre, bei der Verwendung von Codes nach verschiedenen 
Relationen mit verschiedensprachigem Beamtenmatcrial beachtet 
zu werden. 
Eine vorzügliche Sicherheitsmaßnahme, die aber bei Auf 
stellung von Codes deshalb nur selten beachtet wird, weil sie 
die Zahl der Kombinationen stark einschränkt, wäre auch die 
Rücksichtnahme auf die Morsezeichen aufeinanderfolgender Buch 
staben. Es gibt nämlich viele Buchstabenfolgen, die bei Verschie 
bung des Zwischenraumes — eine sehr leicht entstehende Ver 
stümmelung — das gleiche Punktstrichbild aufweisen. Obige Maß 
regel ist nun in dem Sinne verstanden, daß die erfahrungsgemäß 
am häufigsten zu Verstümmelungen führenden Buchstabenfolgen 
zu vermeiden wären. Derartige ähnliche Buchstabenfolgen, von 
denen sohin je eine in dem betreffenden Code nicht Vorkommen 
dürfte, sind beispielweise: 
me tn 
rt nra 
Wichtiger ist diese Beachtung der Morsezeichen beim Auf 
suchen von entstandenen Verstümmelungen, worüber noch zu 
sprechen sein wird. 
Bei Verwendung von Ziffern endlich wäre folgende Vor 
sichtsmaßregel zu erwähnen, die wohl auch für die offene Sprache 
gilt, nämlich Ziffern, die nicht eine zusammengehörige Ziffern 
gruppe bilden, möglichst durch dazwischen eingestellte Worte zu 
trennen, ferner kleine Zahlen, soweit möglich, nie in Ziffern, 
sondern immer in Buchstaben anzugeben, respektive durch ihr 
Codewort auszudrücken. 
Bezüglich der Kenntlichkeit von Verstümmelungen ist es 
klar, daß solche, die die Buchstabenzahl verändern, meistens, näm 
lich bei Codes, deren Worte alle gleich lang sind (alleZusammen 
setzungs-Codes, aber auch viele direkte Codes), und, wenn sie 
dieselbe über 10 erhöhen, ja immer a priori sich bemerkbar 
machen. Gefährlicher sind im allgemeinen Verstümmelungen dann, 
wenn durch sie ein Buchstabe in einen anderen verwandelt wird. Als
	        
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