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staben betroffen wurde; hätte sieh einer der ersten Buchstaben
des Wortes verändert, so kann man aus der alphabetischen An
ordnung der Worte im Code keinen Nutzen ziehen. Zum Beispiel
wäre das richtige Codewort „caldomeran” unschwer bei einer
Verstümmelung wie „caldomerat” oder „caldomeren”, selbst „cal-
doteran” etc. zu erkennen. Bei „raldomeran” hingegen oder in
einem umfangreicheren Code beispielsweise auch bei „euldomeran”
ist die Richtigstellung, das Auffinden des richtigen Wortes in der
alphabetischen Anordnung schon viel umständlicher. Gibt man
nun dem Code eine Aufstellung aller seiner Worte von rückwärts
alphabetisch geordnet bei (unser Beispiel also „naremodlac”), so
werden mittels dieser alphabetischen Anordnung alle Verände
rungen der ersten Worthälfte leicht richtiggestellt. Das Spiegel
bild" einer Verstümmelung wie „raldomeran 5 „naremodlar” läßt
sich da unschwer als „naremodlac” erkennen. Durch einfache Um
stellung ist dann das richtige Codewort gefunden. Bei Verstümme
lungen in der Mitte des Wortes „(ealdymeran”) ist die Brauch
barkeit beider Anordnungen der eigentlichen im Code und des
sogenannten „Rückalphabetes 5 im Durchschnitte dieselbe.
Bei einer gleichzeitigen Veränderung sowohl eines der ersten
wie der letzten Buchstaben des Wortes (taldomerab) versagen
beide. Ob es sich lohnt, wegen dieser wohl seltenen Fälle be
sondere Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen, ist fraglich. Halbwegs
praktikabel erschiene noch die auf die Morsezeichenfolge im Sinne
des Punkt 1 eben bei den äußeren Buchstaben besonders zu
achten. Möglich, aber wohl kaum praktisch wäre eine dritte alpha
betische Anordnung der Worte von einem der mittleren Buch
staben an herauszulesen. So würde z. B. unser „caldomeran” nach
dem sechsten Buchstaben alphabetisch eingereiht „modiaeeran”
lauten. Eine Verstümmelung „taldomerat”, ebenso nach dem sechsten
Buchstaben gelesen, hieße dann, „modlaterab” und ließe sich un
schwer als „modiaeeran”, das Bild des richtigen Wortes erkennen.
Eine andere vielleicht noch häufigere Art von solchen Rück
alphabeten, die besonders bei den Viortelwort-Oodes mit fester
Organisation zu verwenden ist, besteht nicht in einer effektiven
Umkehrung, sondern darin, daß die Worte nach ihren Endungen
alphabetisch eingereiht werden. So wäre dann z. B. das Wort
„tanem-rosil” zu finden: die erste Worthälfte unter „em-tan”, die
zweite als „il-ros”.
Befinden sich im Code nun mehrere ähnliche Worte, aus
denen eine Verstümmelung entstanden sein kann, so, wenn einer
der beiden Buchstaben des Mindestunterschiedes oder wenn
mehrere Buchstaben verändert wurden, dann kann wieder die Be
achtung der Morsezeichenbilder, analog wie bei den Condensern
besprochen, ein Fingerzeig für die Richtigstellung sein. Lassen
auch diese mehrere gleichwahrscheinliche Kombinationen zu, dann
bleibt wieder nur das Kriterium der Bedeutung übrig. Einen
gewissen Grad von Verläßlichkeit haben also im allgemeinen die