Full text: XVII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (17)

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staben betroffen wurde; hätte sieh einer der ersten Buchstaben 
des Wortes verändert, so kann man aus der alphabetischen An 
ordnung der Worte im Code keinen Nutzen ziehen. Zum Beispiel 
wäre das richtige Codewort „caldomeran” unschwer bei einer 
Verstümmelung wie „caldomerat” oder „caldomeren”, selbst „cal- 
doteran” etc. zu erkennen. Bei „raldomeran” hingegen oder in 
einem umfangreicheren Code beispielsweise auch bei „euldomeran” 
ist die Richtigstellung, das Auffinden des richtigen Wortes in der 
alphabetischen Anordnung schon viel umständlicher. Gibt man 
nun dem Code eine Aufstellung aller seiner Worte von rückwärts 
alphabetisch geordnet bei (unser Beispiel also „naremodlac”), so 
werden mittels dieser alphabetischen Anordnung alle Verände 
rungen der ersten Worthälfte leicht richtiggestellt. Das Spiegel 
bild" einer Verstümmelung wie „raldomeran 5 „naremodlar” läßt 
sich da unschwer als „naremodlac” erkennen. Durch einfache Um 
stellung ist dann das richtige Codewort gefunden. Bei Verstümme 
lungen in der Mitte des Wortes „(ealdymeran”) ist die Brauch 
barkeit beider Anordnungen der eigentlichen im Code und des 
sogenannten „Rückalphabetes 5 im Durchschnitte dieselbe. 
Bei einer gleichzeitigen Veränderung sowohl eines der ersten 
wie der letzten Buchstaben des Wortes (taldomerab) versagen 
beide. Ob es sich lohnt, wegen dieser wohl seltenen Fälle be 
sondere Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen, ist fraglich. Halbwegs 
praktikabel erschiene noch die auf die Morsezeichenfolge im Sinne 
des Punkt 1 eben bei den äußeren Buchstaben besonders zu 
achten. Möglich, aber wohl kaum praktisch wäre eine dritte alpha 
betische Anordnung der Worte von einem der mittleren Buch 
staben an herauszulesen. So würde z. B. unser „caldomeran” nach 
dem sechsten Buchstaben alphabetisch eingereiht „modiaeeran” 
lauten. Eine Verstümmelung „taldomerat”, ebenso nach dem sechsten 
Buchstaben gelesen, hieße dann, „modlaterab” und ließe sich un 
schwer als „modiaeeran”, das Bild des richtigen Wortes erkennen. 
Eine andere vielleicht noch häufigere Art von solchen Rück 
alphabeten, die besonders bei den Viortelwort-Oodes mit fester 
Organisation zu verwenden ist, besteht nicht in einer effektiven 
Umkehrung, sondern darin, daß die Worte nach ihren Endungen 
alphabetisch eingereiht werden. So wäre dann z. B. das Wort 
„tanem-rosil” zu finden: die erste Worthälfte unter „em-tan”, die 
zweite als „il-ros”. 
Befinden sich im Code nun mehrere ähnliche Worte, aus 
denen eine Verstümmelung entstanden sein kann, so, wenn einer 
der beiden Buchstaben des Mindestunterschiedes oder wenn 
mehrere Buchstaben verändert wurden, dann kann wieder die Be 
achtung der Morsezeichenbilder, analog wie bei den Condensern 
besprochen, ein Fingerzeig für die Richtigstellung sein. Lassen 
auch diese mehrere gleichwahrscheinliche Kombinationen zu, dann 
bleibt wieder nur das Kriterium der Bedeutung übrig. Einen 
gewissen Grad von Verläßlichkeit haben also im allgemeinen die
	        
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