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Endungen, soll möglichst frei sein. Diesbezügliche Einschränkungen,
die oft aufgestellt werden, um ähnliche oder gar dieselben En
dungen zu mehreren Bedeutungen zu verwenden, können zwar
eine sachliche Vervollkommnung des Codes darstellen, gehen aber
manchmal stark auf Kosten der Handlichkeit.
Bei den übrigen Zusammensetzungs-, also vorwiegend Ziffern-
Codes, sowie bei den Condensersystemen, erfordert die Handlich
keit neben übersichtlicher Anordnung der Teilbedeutungen,
klaren Tabellen etc. besonders die möglichste Einfachheit im
Schema der Zusammensetzung und Übertragung. Liegt also nach
dem Obenerwähnten die Grenze der Handlichkeit bei so kompli
zierten Codeformen ohnedies sehr hoch, so läßt sie sich eben doch
nicht überspannen. Demnach ist es verständlich, daß sehr scharf
kürzende Condenser, die bis zu 15 Ziffern in 10 Buchstaben Um
setzen, aber sehr kompliziert organisiert sind, heute doch noch
von handlicheren Systemen, wie das Vollersche, das 12:10 ar
beitet, an Ökonomie übertroffen werden.
Bei einer ausführlichen Behandlung wäre dieses Kapitel
besonders durch Beispiele aus der Praxis noch stärker zu be
reichern.
Nach dieser Analyse der Bedingungen, unter denen die
Ausgestaltung und Entwicklung der Codes steht, wird nun an
die systematische Einteilung ihrer Arten und Formen zu schreiten
sein. Von den vielen möglichen verschiedenen Unterscheidungen
werden selbstverständlich nur die zum Verständnis wesentlichen,
sachlichen und die usuellen Einteilungen hervorzuheben sein.
Da diese nebeneinander von verschiedenen Gesichtspunkten aus
auf gestellt sind, ist es klar, daß sie manchmal parallel sein, vielfach
aber auch einander übergreifen werden.
Ein derartiges Schema der hauptsächlichsten Einteilungen
und ihrer Verhältnisse zueinander aufzustellen, war der wich
tigste Versuch dieser Arbeit; ein solches systematisches Schema
soll die Grundlinien markieren, das Gerippe für den Ausbau einer
umfassenden Darstellung des ganzen Gebietes; es hat aber auch
den Selbstzweck, in die auf den ersten Blick oft verworrenen,
durch die undeutlichen Bezeichnungen der Praxis nur noch mehr
verwischten Zusammenhänge Klarheit zu bringen. Diese Systematik
ist in der folgenden Tabelle 1 ) dargestellt.
Hier sollen, um in dem abgesteckten Rahmen einer Dispo
sition zu bleiben, nur die notwendigsten Erläuterungen zu den
Einteilungen angeführt und auf die Illustration durch Beispiele,
die in einer ausführlichen Darstellung einen breiten Raum einzu
nehmen hätten, verzichtet werden. Auch die Besonderheiten, Vor-
und Nachteile der einzelnen Codearten wurden in den früheren
Ausführungen zumeist schon gestreift und ihre Besprechung soll
daher hier nur auf das hauptsächlichste beschränkt werden.
*) Siehe Anhang.