Full text: XVIII. Jahrbuch der K. K. Exportakademie (18)

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Ferner die Aktiengesellschaft für österreichische und unga 
rische Mineralprodukte, genannt Olex, die an Stelle des früheren 
Exportverkaufsbureaus österreichischer Petroleumraffinerien von den 
am Export nach den west- und nordeuropäisehen Ländern inter 
essierten Petroleumraffinerien im Jahre 1904 mit einem Kapital von 
K 1,000.000, später K 3,000.000 gegründet wurde. Sie betrieb den 
Export von Petroleum und Petroleumprodukten nach Deutschland, 
der Schweiz, Belgien, Holland, England und Skandinavien und 
gründete zu diesem Zwecke verschiedene Tochtergesellschaften in 
Deutschland, die im Jahre 1911 in die Olex, Petroleumgesell 
schaft m. b. H. in Berlin vereinigt wurden, ferner die österreichisch 
ungarische Petroleum-Aktiengesellschaft in Zürich für die Schweiz, 
die Petroleum-Import-Maatschappij in Zaandam und Rotterdam für 
Holland, die Societe Anonyme du Pdtrole Autriehien in Antwerpen 
für Belgien. Über alle genannten Länder wurde eine ausgebreitetes 
Netz von Tankanlagen und Reservoirs gelegt. 
Die Olex schloß nun für die Zeit von 1904 bis April 1907 
und weiterhin von Dezember 1907 bis 30. April 1911 Kommissions 
verträge mit den bedeutendsten österreichischen und ungarischen 
Raffinerien, durch die sich letztere verpflichteten, Petroleum nach 
den oben genannten Ländern nur durch die Olex zu verkaufen. Im 
Juni 1910 traf die Olex Abmachungen mit dem Block, der 60 % 
der damaligen Produktion Österreich-Ungarns repräsentierte, wonach 
derselbe seine ganze Produktion an Mineralprodukten bis zum 
30. April 1917 der Olex zum kommissionsweisen Verkauf unter 
Kontrolle eines von den Kommittenten gebildeten Überwachungs- 
aussehusses übertrug. Mit dem Scheitern _ der Bestrebungen des 
Blocks, sich auch die übrigen österreichischen und unga 
rischen Raffinerien anzugliedern, mußte auch der zentralisierte 
Verkauf aufgegeben werden und betrieb die Olex, als noch die 
Kommissionsverträge für das Ausland im Jahre 1911 äbliefen, ihre 
Geschäfte weiterhin für eigene Rechnung. Im Jahre 1912 erwarb 
die Deutsche Erdöl-A.-G. in Berlin, die durch ihren Besitz an 
Trzebinia-Aktien bereits 10 % des Aktienkapitals der Olex kon 
trollierte, 80 % der Aktien, um die Verkaufsorganisation der Olex, 
die infolge der rückläufigen Bewegung des galizischen Exports nicht 
immer voll ausgenutzt werden konnte, auch für den Vertrieb von 
rumänischem Petroleum heranzuziehen. Die Vorbesitzer der Olex-Aktien 
reservierten sich das Recht, ihre Produktion in der Höhe der durch 
das letzte Kartell festgesetzten Exportkontingente durch die Olex 
kommissionsweise verkaufen zu lassen. 
Für die Förderung des Exports nach Frankreich und jenen 
Ländern, , für welche Kommissionsverträge mit der Olex nicht be 
standen,' wurde 1910 von 7 bedeutenden Raffinerien die Öster 
reichische Petroleum-Export-Aktien-Gesellsehaft mit ein ein Kapital 
von 1 Million Kronen gegründet.
	        
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