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Hieraus folgt für die Ausrechnung indirekter Aus
gleichsfälle eine vereinfachte Methode. Es brauchen nur die
Einzelausgleichs-Elemente errechnet werden, das sind für jeden
Einzelausgleich die drei Fälle R e , T e und D% also je 3, zusammen
6 direkte Paritäten. Durch Kombination der beiden günstigsten
Elemente wird dann die günstigste indirekte Ausgleichsparität
gebildet. „Günstig 1 ’ ist hiebei sinngemäß als „hoch” bei Forderung
und „niedrig” bei einer Schuld zu verstehen. Dieser Vorgang ist
insofern einfacher, als hiebei nur 6 direkte statt der obigen 8 in
direkten Paritäten auszurechnen sind. Sollen mehrere Devisen, und
mithin auch Fall 9, in Berücksichtigung gezogen werden, so
kommt hier für jede andere Devise eine weitere direkte statt
einer indirekten Paritätsrechnung hinzu.
Die indirekten Fälle des obigen praktischen Beispieles Wien-
London-Paris, nach diesem Vorgang durchgerechnet, ergeben fol
gendes einfache Bild. Hiebei wurde, um unnötige Wiederholunsen,
zu vermeiden, nur die Annahme der Schuld ausgeführt:
Erster Einzelausgleich
zwischen London und Paris.
1. Rimesse.
London kauft (im Aufträge von Wien) einen Frs Wechsel
zu 25*iT und sendet ihn an Paris zum Ausgleich der Wiener-
Schuld.
x £ kosten 100 Frs Schuld, wenn
25 ' 17 ljf_
3-97299
(respektive wenn die Parität der indirekten Wechsel
notierung Londons entsprechend erstellt wird, was aber
hier keinesfalls notwendig ist,
x Frs Schuld ge deckt durch 1 £, wenn
1 | 25-17 Frs
2 5-170)
2. Tratte.
Paris trassiert (im Aufträge Wiens) auf London und
befriedigt sich durch Verkauf dieses £ Wechsels zu 25-155.
x £ 100 Frs
25-155; 1 £
3-97535
(respektive 25-155).
3. Devise.
London kauft (im Aufträge Wiens) einen Rubel-Wechsel
zu 24-96 und sendet ihn nach Paris, welches sich aus dem
Verkauf dieses R" Wechsels zu 261-5 befriedigt.