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Die Wahl trifft also auf den Fall Rimesse-Tratte zur Deckung
einer Schuld Wiens an Paris, Für die Voraussetzung einer Forde
rung müßte das Arbitrium natürlich auf die Spannung 0'0038, die
direkte Devise fallen.
Bei Durchführung aller indirekter Fälle würde es sich zeigen,
daß nicht nur in den zwei durchgerechneten, sondern in allen
Kombinationen von den Fällen des ersten Einzelausgleiches die
Rimesse der absolut günstigste ist, während die Tratte für den
zweiten Einzelausgleich jener Fall ist, welcher die kleinste un
günstigste Spannung aufweist und so die günstige des ersten
Einzelausgleiches am wenigsten schmälert, also als relativ günstigster
zu wählen ist. Auch hier kann daher die beim gewöhnlichen
Rechnungsvorgang angegebene vereinfachte Methode ange-
wendot werden, nach der nicht alle indirekten Fälle durchrechnet,
sondern nur ihre Kombinationselemente, die (direkten) Einzel
ausgleiche ausgerechnet werden müssen. So brauchen auch hier
nicht die Gesamtspannungen aller indirekten Fälle, sondern nur
die Spannungen der verschiedenen Fälle der Einzelausgleiche er
rechnet und die beiden günstigsten miteinander kombiniert werden.
Die ziffernmäßige Übereinstimmung der hier nach der Wechsel
parimethode gefundenen Spannungen mit den g. bei der Methode
der unmittelbaren Margenbostimmung erklärt sich, wie bereits
angedeutet, dadurch, daß dort für den Vergleich aller Ausgleichs
paritäten (x K für 100 Fra) die Basisparität 96 verwendet wurde.
Hier ist die Relation Wien-Paris ebenfalls auf die feste Umrech
nung 96 gegründet worden. Dementsprechend mußten dann als
feste Umrechnungen für die anderen Relationen Pariwerte von 96
verwendet werden, also für Paris-Wien — 104166, für Paris-
0‘96
Petersburg — unter Zugrundelegung von 262 für Wien-Peters-
252
bürg — = 262-5 etc. Dadurch wurden beide Rechnungsgänge,
96
die beide von den durch die vorbereitenden Operationen auf ge
meinsame Basis gebrachten Kursen ausgingen, auf die gleiche
Grundlage gestellt und die Übereinstimmung erzielt, die aus syste
matischen Gründen erwünscht schien.
' Es ist aber ohneweiters klar, daß statt solcher konstruierter
Pariwerte die Münzparitäten zwischen den Währungen der betref
fenden Plätze verwendet werden könnten, da diese ja von vorn
herein ein starres Netz von Pariwerten aller Plätze vorstellon.
Hiebei wäre, ebenso wie im hier durchgeführten Fall, Voraus
setzung, daß zum Vergleich Kurse herangezogen werden, die auf
gleiche Fälligkeit gestellt worden sind.
Praktisch kann der Rechnungsgang bei dieser Methode nun
dadurch bedeutend vereinfacht werden, daß er sich nicht auf Münz
pari oder ähnliche feste Umrechnungen stützt, sondern wie schon
der Name sagt, auf die Wechselpari, Wechselpari sind Pariwerte,