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Inwiefern dient nun die Organisation des Handelsverkehrs 
seiner Mengenfunktion? Die Marktbildung hat, sei es, _ daß 
sie sich' auf einer Börse, einer Messe, einer Ausstellung, einem 
Wochenmarkte oder in einer Markthalle vollzieht, durch die Zu 
sammenfassung des Angebotes einen sammelnden, durch die der 
Nachfrage gleichzeitig einen verteilenden Charakter. Im einzelnen 
Falle natürlich wird die eine oder andere Eigenschaft stärker 
hervortreten. So dient beispielsweise ein von Kleinbauern be 
schickter, von großen Viehhändlern oder Großschlächtern besuchter 
Viehmarkt vorzüglich der „Sammeltätigkeit, während der groß 
städtische Markthallenverkehr die Verteilung der Lebensmittel 
besorgt. An Auktionen und öffentlichen Versteigerungen, auf 
denen größere Partien von Gütern eines oder weniger Eigen 
tümer an ein immerhin zahlreiches Käuferpublikum veräußert 
werden, tritt die distribuierende Eigenschaft deutlich genug zu 
tage, während die öffentliche Lieferungsausschreibung hinwieder 
ein Sammeln des Angebotes bezweckt, — Soweit diese Einrich 
tungen öffentlicher Natur dem Großhandel dienen, wie die Groß 
handelsauktionen, Einschreibungen, Börsen, die Hauptmarkthallen, 
verwehrt schon der Umfang der auf ihnen umgesetzten Minimal 
quanten (Lose, Partien, Schlüsse) dem kleineren Produzenten, 
Konsument und Händler die unmittelbare Beteiligung. Ja nicht 
einmal Händlerfirmen mittleren Maßstabes vermöchten sich ihrer 
zu bedienen, selbst wenn alle anderen Voraussetzungen, wie Ver 
trautheit mit der Geschäftstechnik, Ortsansässigkeit usf., gegeben 
wären. Diese Organisationsformen des Handels setzen demnach 
die Vermittlung eines mengenausgleichenden Handels sowohl 
nach der Seite der Erzeugung wie nach der des Verbrauches 
voraus. 
Schon oben wurde des Detail- und des Großhandels erwähnt, 
die sich in mehr oder weniger gegliederten Abstufungen in^ die 
Mengenfunktion teilen und hiezu über die im einzelnen lalle 
verschieden durchgebildote Ein- und Verkaufsorganisation ver 
fügen. Einkäufer, ' Einkaufsfilialen zählen ebensogut hieher wie 
etwa Verkaufsreisende oder Paketpostversand. 
Für die Leistung der Mengenfunktion beansprucht ^ die 
Zwischenhand einen Preisaufschlag, der nicht nur die Geschäfts 
unkosten, sondern auch einen Gewinn gewährleisten soll 1 ). Die 
hiedurch bewirkte Verteuerung der Ware führte jedoch zu An- 
gliederuugsbestrebungen, welche vorzüglich die Mengenfunktion 
des Handels zum Gegenstände haben. Am drückendsten macht 
sich, der Zwischenhandelsgewinn bei den Gütern des täglichen 
Bedarfes fühlbar, die der Mengenfunktion als Massenartikel ein 
i) Eine Sanktion hat dieser „Aufschlag”, der ja in der Hauptsache durch 
die Verteilungstätigkeit begründet erscheint, durch die staatliche Bewirtschaf 
tung gewisser Artikel während des Krieges erfahren. So erhält der G-robhändler 
vom Waggon Zucker K 50’—■, der Kleinhändler K 7* pro 100 kg. Steno 
graphisches Protokoll der „Vereinigten Kommission für Kriegswirtschaft